Bürogebäude „Gate 2“ in Wien - Zeitlose Eleganz

Deutsches Ingenieurblatt 06/2018
Für das aufstrebende Wiener Stadtentwicklungsgebiet Erdberg ist es ein wichtiges Objekt, das einen Impuls für den ganzen Stadtteil setzt: das Bürogebäude „Gate 2“ der kommunalen Hausverwaltung „Stadt Wien – Wiener Wohnen“. Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), die bei ihrer Zertifizierung das Bewertungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) anwendet, verlieh dem Gebäude das DGNB-Zertifikat in Platin.

Das Bürogebäude mit knapp 34.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und Platz für mehr als 1.000 Beschäftigte beherbergt unterschiedliche städtische Dienststellen rund ums Wohnen und ist zentrale Anlaufstelle für den geförderten Wohnungsbau in Wien. Das Gate 2 befindet sich direkt gegenüber der U Bahn-Station „Gasometer“ und ist gut an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.

Eine zweigeschossige Tiefgarage unter dem Gebäude bietet zudem Platz für knapp 400 Pkw. Die beiden Gebäudeteile formen ein Karree mit innen liegendem Platz und verschiedenen Eingangsbereichen. Die Fußgängerverbindung zur U-Bahnstation durchquert das Gebäude und bildet seine Achse. Das vollverglaste Erdgeschoss mit großzügigen und barrierefreien Zugängen lädt zum Eintreten ein. Die lichtdurchfluteten Arbeitszimmer fü rdie Beschäftigten wurden in den Fassaden bereichen angeordnet, Sekundär räume und Erschließung liegen in den Mittelzonen.

Keramische Fassadenplatten für zeitlose Gebäudehülle

In seiner Außenwirkung sollte das Gebäude zeitlos und elegant erscheinen und zur historischen Umgebung passen. Die Wahl des Fassadenbaustoffs fiel deshalb auf keramische „Argeton“-Fassadenplatten von Wienerberger.

Zum Einsatz kam das Modell „Terzo“ in der Farbe Lachs-/Pastellrot. Damit wird das Baumaterial Ton der historischen Gasometer, die unmittelbar gegenüber und damit in direkter Blickachse liegen, fortgesetzt und zeitgemäß interpretiert. Über 14.500 Fassadenplatten umhüllen das Bürogebäude. Das entspricht einer Fläche von 4.500 Quadratmetern. Für die abgerundete Gebäudeecke zur Straßenseite hin wurden speziell ebenfalls gerundete Fassadenplatten gefertigt und mit entsprechender Unterkonstruktion verwendet.

Der frische Farbton und die Scheinfugen an der Oberfläche sorgen für eine lebendige,natürliche Fassadenästhetik und greifen die vertikale Gliederung der Fassade auf. Diese entstehen dank des Wechsels von Fensterzonen mit Dreischeibenisolierverglasung und den keramischen Fassadenplatten im Brüstungs-und Sturzbereich. Auf einer vertikal aufgebrachten Alu-Unterkonstruktion sitzt die hinterlüftete Fassade mit der Dämmung aus 20 Zentimeter dicker Mineralwolle und den keramischen Terzo-Fassadenplatten.

Sie sind einfach zu montieren und können direkt vor Ort passgen auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden. Neben der Ästhetik spielten bei der Entscheidung für die keramischen Fassadenplatten auch die damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteile eine wichtige Rolle. Dazu gehören eine einfache Wartung und Instandhaltung des Bürogebäudes.

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