Ein Pfarrzentrum mit Knick

Ensemble aus Alt und Neu

Deutsches Ingenieurblatt 1-2/2022
Objekte

Das Pfarrzentrum Fokus im Herzen der Gemeinde Sierning in Oberösterreich haucht dem örtlichen Hauptplatz neues Leben ein. Nach 50 Jahren hatte das alte Pfarrheim ausgedient und man entschied sich für einen Neubau. Der zweigeschossige Baukörper umfasst die Apsis der Kirche und formt zwei spitz zulaufende Vordächer. Die bronzefarbene Fassade aus Aluminium-Verbundplatten passt farblich gut zum Sandstein der gotischen Pfarrkirche.

Der große Mehrzwecksaal des Neubaus bietet Raum für Veranstaltungen, Ausstellungen und Feste, ist teilbar und sowohl vom Hauptplatz als auch über eine Freitreppe zu erreichen. Die Räume im Untergeschoss stehen vorwiegend der Jugend zur Verfügung und haben einen separaten Eingang. Der Farbton der Fassade wurde gemeinsam mit dem Pfarrer festgelegt.

Wo zuvor ein dreigeschossiges, plumpes Steinhaus stand, hat das Pfarrzentrum heute allen Seiten etwas zu bieten. Große Fenster richten sich nach Süden auf einen Balkon, auf den Kirchenvorplatz am Eingang und auf die ansprechende Sandsteinmauer der Apsis. Das Dach mit innenliegender Folien-Regenrinne und flacher Neigung aus bronzefarbenem Prefalz verbindet sich optisch mit den Prefabond Aluminium-Verbundplatten der Fassaden.

Zahlreiche Details wurden direkt auf der Baustelle situationsbezogen entschieden und umgesetzt. Die Neigungen und Fassadenflächen wurden vor Ort mit Zimmerer und Spengler festgelegt. Im Bereich der beiden Vordächer gibt es keine rechten Winkel. Die Spengler haben jede Verbundplatte individuell und millimetergenau in der Werkstätte zugeschnitten, vor Ort angepasst und mit der Unterkonstruktion verklebt.

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