TECHNIK - 1 Millisievert und 20 Becquerel

Ist die konstante Existenz natürlicher Radioaktivität in unseren Baumaterialien eine bei der Planung zu beachtende Größe? – Fakt ist: Alle Bewohner eines Gebäudes dürfen weder von „gefährlichen Strahlen“ noch von „gefährlichen Teilchen oder Gasen“, gefäh

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Deutsches Ingenieurblatt 07-08/2012
Ist die konstante Existenz natürlicher Radioaktivität in unseren Baumaterialien eine bei der Planung zu beachtende Größe? – Fakt ist: Alle Bewohner eines Gebäudes dürfen weder von „gefährlichen Strahlen“ noch von „gefährlichen Teilchen oder Gasen“, gefährdet werden, die von Bauprodukten hervorgerufen werden könnten. Mit der sie neuerdings auf Schritt und Tritt verfolgenden Pflicht zur Nachhaltigkeit im Nacken fragen sich deshalb viele Planer immer häufiger, ob die natürlich vorkommende Radioaktivität der Bauprodukte, die sie verplanen oder empfehlen wollen, eine Größe sei, die sie bei der Planung berücksichtigen müssen – oder was sie ihren Auftraggebern eigentlich antworten sollen, wenn die sie danach fragen. Der folgende Beitrag gibt ihnen eine klare Antwort: „Die natürliche Radioaktivität der in Deutschland untersuchten Bauprodukte stellt im Allgemeinen kein gesundheitliches Risiko dar.“ Der Beitrag zeigt aber auch, warum auf diesem Sektor einiges in Bewegung geraten ist und warum und mit welchem Ergebnis sich das Bundesamt für Strahlenschutz gegenwärtig wieder mit der Strahlenschutzrelevanz von Baustoffen beschäftigt.

Der Mensch lebt seit jeher in einer strahlenden Umwelt. In allen Gesteinen und Böden finden sich Spuren von Uran und Thorium und der Mitglieder ihrer Zerfallsketten. Als weiteren Vertreter der sogenannten primordialen Nuklide (der Radionuklide) findet man zusätzlich das Kalium-40, das im Vergleich zum stabilen Kalium in seinem Atomkern ein Neutron mehr besitzt. Da der überwiegende Teil der Baumaterialien aus mineralischen Rohstoffen hergestellt wird – teilweise unter Einbeziehung von Reststoffen aus industriellen Prozessen –, kann man diese Nuklide auch dort nachweisen. Für die Strahlenschutzrelevanz sind – neben der Verwendung der Baustoffe – die Radionuklidkonzentrationen entscheidend. Dabei können die Radionuklide in Baustoffen auf zwei Wegen zu einer Exposition führen: einerseits durch eine externe Exposition auf Grund der von ihnen ausgehenden Gammastrahlung, andererseits durch das Einatmen von Radon. Radon ist als einziges Glied der Zerfallsketten gasförmig und kann somit den Baustoff verlassen…

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