Die Muskeln spielen lassen

green BUILDING 04/2018 (#86)
barox Kommunikation GmbH
greenMOBILITY
Je dicker das Auto, desto höher die Position? Mit Geschäftswagen neue Mitarbeiter ködern? Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Art, wie man sich fortbewegen möchte. Das spüren auch Arbeitgeber, und immer häufiger greifen sie für die Mobilität ihrer Angestellten auf andere Angebote zurück. Auch in öffentlichen Verwaltungen wird mittlerweile gern zum Rad gegriffen.

Der „Dienstwagen“ hat als Statussymbol in vielen Bereichen ausgedient. Immer häufiger setzen Unternehmen und Behörden auf eine verantwortungsvolle und umweltbewusste Mobilität der Angestellten. Das Fahrrad steht dabei hoch im Kurs. Und überall dort, wo Distanzen und Topografie es zulassen, spricht auch nichts dagegen, statt sich ins Auto zu setzen, um zu einem Termin zu fahren, die eigene Muskelkraft zu nutzen. Darüber freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch der eigene Körper – ein kleines Fitnessprogramm während der Arbeitszeit ist beim Radeln ein wertvoller Nebeneffekt.Einen unkomplizierten Einstieg ins Thema „Dienstrad“ bieten dabei Anbieter wie beispielsweise JobRad aus Freiburg. Vor mittlerweile zehn Jahren erfand Gründer Ulrich Prediger das Dienstrad- Leasingmodell. Was zu Beginn von vielen als verrückte Geschäftsidee belächelt wurde, hat seitdem eine kleine Verkehrsrevolution entfacht: Über 200.000 geleaste Diensträder sind heute insgesamt auf Deutschlands Straßen unterwegs – Tendenz steigend. Mehr als 7.500 Unternehmen – vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Großkonzern – nutzen das Angebot des Freiburger Unternehmens.

Vor Ort aussuchen
Die Angestellten suchen sich ihr Wunschrad bei einem der bundesweit über 4.500 Fahrrad-Fachhandelspartner aus. Hat sich ein Mitarbeiter für ein Fahrrad oder E-Bike entschieden, least der Arbeitgeber das Rad und überlässt es dem Mitarbeiter zur freien Nutzung. JobRad organisiert Leasing und Überlassung des Dienstrads über ein digitales Bestellportal – und reduziert so den Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber und Fachhändler auf ein Minimum. Weil das Dienstrad per Gehaltsumwandlung finanziert und lediglich nach der 1-Prozent-Regel versteuert wird, sparen Jobradler gegenüber einem Direktkauf deutlich.   

Der Markt boomt Seit JobRad 2012 die steuerliche Gleichstellung von Dienstfahrrad und Dienstwagen erreichte, entwickelt sich dieser rasant. Vor allem in den letzten drei Jahren verzeichnete die Branche enorme Zuwächse. „Die Zahl unserer Arbeitgeberkunden hat sich in dieser Zeit verzehnfacht“, sagt Holger Tumat, der zusammen mit Ulrich Prediger seit 2011 das Unternehmen führt. Klimaschutz, Luftreinhaltung in Innenstädten, der Trend zu mehr Bewegung und Gesunderhaltung sowie der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter sind die wesentlichen Treiber des Wachstums. „Ab 2020 werden sich die geburtenschwachen Jahrgänge beim Recruiting richtig bemerkbar machen. JobRad wird dann ein noch wichtigerer Bestandteil in dem Gesamtpaket sein, das ein moderner Arbeitgeber seinen Mitarbeitern anbieten muss“, ist Ulrich Prediger sicher.

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