Editorial: Moderner Klassiker

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green BUILDING 11/2014

Liebe Leserinnen und Leser,
wer einen Text mit „Schon die alten Römer ...“ beginnt, erntet meist nur ein müdes Lächeln: Zu oft gelesen, zu oft gehört. Beim Thema „Beton“ ist die Formulierung dennoch passend. Sie zeigt, wie lange der Baustoff, dessen Grundprinzip weitgehend unverändert ist, die Menschheit schon beim Auf- und Ausbau der Zivilisation begleitet. Natürlich hat er sich gewandelt, der Alleskönner– vermutlich so sehr wie kein anderes Material, das im Bauwesen zum Einsatz kommt. Die Hersteller erforschen und entwickeln gemeinsam mit Wissenschaftlern immer neue Möglichkeiten, um die Herstellung und die Verwendung zu optimieren. Der Klassiker bleibt modern.

Unsere Gesellschaft ist ohne Beton in all seinen Erscheinungsformen und Anwendungsgebieten nicht denkbar. Infrastrukturen und die moderne Architektur wurden und werden von ihm geprägt. Einen Einblick in die Vielfalt dieser Themen geben die Beiträge in dieser Ausgabe von greenbuilding. Sie zeigen allerdings auch, dass viele der positiven Eigenschaften konstruktionsbedingt– leider – oft im Verborgenen bleiben: Man sieht dem Beton nicht immer gleich an, was er kann. Wärmedämmfähigkeit, aktivierbare Baumasse, Schall- und Brandschutz, Effizienz durch Vorfertigung, Raumökonomie durch schlanke Konstruktionen – all das sind Eigenschaften, die insbesondere der baulichen Laie auf den ersten Blick nicht erkennen kann. Was hingegen problemlos wahrzunehmen ist, das ist die nahezu unbegrenzte Formenvielfalt, die Beton ermöglicht. Und zwar meist dann, wenn engagierte Bauherren auf versierte Architekten und Ingenieure treffen und sie gemeinsam Highlights realisieren. Wie beispielsweise bei einem überaus konsequent auf Beton als Baustoff setzenden Wohnhaus in Stuttgart (Seite 16).

Die Liste der Vorteile des Baustoffs ist lang. Gemeinsam mit den erfolgreichen Bemühungen der Baustoffindustrie, im Herstellungsprozess in hohem Maße nicht mehr auf fossile Brennstoffe, sondern auf alternative Energieerzeugungsmethoden zu setzen, macht dies Beton zu einem auch künftig wichtigen und unverzichtbaren Baustoff, der Architekten und Ingenieure kreative Spielräume eröffnet und Bauherren die Realisierung ökonomisch und energetisch effizienter und damit nachhaltiger Bauwerke ermöglicht.

Harald Link

redaktion(at)greenbuilding-magazin.de

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