Langfristige Perspektiven

Exklusiv
green BUILDING 7-8/2013

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie warten auf die Novellierung der Energieeinsparverordnung? Dann müssen Sie sich noch ein klein wenig gedulden. Noch ein klein wenig länger, als Sie dies ohnehin schon tun. Denn der Bundesrat hat in seiner Sitzung Anfang Juli beschlossen, erneut die Ausschüsse mit dem Thema zu befassen. In dieser Legislaturperiode des Bundestags wird es mit der Novelle nun also definitiv nichts mehr. Die Verschärfung der Anforderungen wird wohl moderater ausfallen, als die Bundesregierung dies in ihrem Entwurf vorgesehen hatte. Allein darüber kann man schon ausgiebig streiten – was ja auch getan wird. Für künftige Novellen sollte aber in jedem Fall das Verfahren als solches auf den Prüfstand. Das seit Monaten andauernde „zwei Schritte vor, zwei Schritte zurück“ ist ein Trauerspiel, das jegliche Bedürfnisse der betroffenen Branchen ignoriert. Wie sollen Architekten planen, wie sollen Bauherren kalkulieren, wie sollen Hersteller entwickeln, wenn keine Gewissheit besteht, was genau sich wann in welchem Umfang ändern wird? Warum ist es nicht möglich, ein langfristiges Ziel und die zu dessen Erreichung notwendigen Etappen zu formulieren und festzulegen? Und zwar heute und verbindlich? Politik ist ein kurzlebiges Geschäft. Das Bauwesen ist das nicht. Es braucht Planung und es braucht Planungssicherheit. Verlässliche Rahmenbedingungen, auch über die Dauer von Legislaturperioden und Koalitionsverträgen hinaus. Das wäre ein Schritt – ein notwendiger Schritt – in Richtung verantwortungsbewusster, nachhaltiger Politik.

Genau diese langfristige Perspektive wünschen sich die Architekten und Ingenieure in Sachen EnEV, wie eine Umfrage zeigt. Deren Ergebnisse stellen wir in dieser Ausgabe von greenbuilding vor. Wir zeigen außerdem, welche Änderungen die neue EnEV voraussichtlich mit sich bringen wird. Und wir berichten über die Renaissance des Baustoffs „Holz“, der insbesondere im urbanen Umfeld seit einiger Zeit wieder verstärkt in den Fokus von Planern und Bauherren rückt.

Meine Kollegin Susanne Klingebiel-Scherf und ich freuen uns darauf, Ihnen als neues Redaktionsteam ab dieser Ausgabe interessante Projekte, Themen und Meinungen in greenbuilding präsentieren zu dürfen. Wenn Sie Fragen, Tipps oder Anregungen haben: jederzeit gern!

Harald Link
redaktion(at)greenbuilding-magazin.de

Rubrik: Editorial

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