Modell der Zukunft

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green BUILDING 03/2018 (#85)
Für die Mainzer Innenstadt ein Novum, für den Bauherrn die konsequente Weiterentwicklung seiner Vision der Energiewende: Mit dem Quartier an den Römersteinen geht demnächst ein nachhaltiges, gemischt genutztes Immobilienprojekt an den Start, das mehr Energie erzeugen, als es verbrauchen wird.

Plusenergie gebäude sind in der rheinlandpfälzischen Landeshauptstadt bisher rar gesät. Noch seltener findet man, auch über die Grenzen von Mainz hinaus, energieeffiziente Immobilien, die sowohl fürs Wohnen als auch gewerblich genutzt werden. Das geplante Quartier an den Römersteinen wird somit eine Art Pionierprojekt: In beliebter Lage am grünen Rand der Innenstadt möchte die Projektgesellschaft wiwi ImmoGmbH & Co. KG auf einer Grundstücksfläche von rund 1.500 m2 ein ökologisches Wohn- und Arbeitsquartier errichten.

Aufgrund des enormen Bedarfs an Wohnraum im Mainzer Stadtgebiet ist es sinnvoll, nicht nur Gewerbeflächen, sondern vor allem Wohnungen zu schaffen. In dem Gebäude mit einer Grundfläche von 900 m² sollen mehrere neue Wohneinheiten ab einer Fläche von 25 m² sowie ca. 25 Tiefgaragenstellplätze entstehen. Jede einzelne Wohneinheit soll unter Berücksichtigung der individuellen Bausituation eigens entwickelt werden, sodass sie alle Anforderungen an modernes, städtisches und behagliches Wohnen erfüllt. Eine weitere Besonderheit: Nebenlicht durchfluteten Penthouse-Apartments soll es auf etwa 10 Prozent der Gesamtwohnfläche des Quartiers auch speziell ausgewiesene Sozialwohnungen geben, um den Bedarf an Wohnraum für Haushalte mit geringeren Einkommen zu bedienen. Der Gewerbeanteil soll sich in eine Büro- und eine Gastronomienutzung im Erdgeschoss aufgliedern.

Höchste Standards

Nach seiner Fertigstellung soll das Quartier an den Römersteinen höchste Energie- und Umweltstandards erfüllen. Dafür sorgt bereits die Planung des Gebäudes in Holzbauweise. Der Primärenergieumwandlungsfaktor von Holz liegt mit 0,2 deutlich unter dem konventioneller Energieträger. Durch den Einsatz von regionalem Holz als Hauptbaustoff fällt wesentlich weniger graue Energie an, also solche, die für Herstellung, Transport und Entsorgung eines Produkts aufgewendet wird, als beispielsweise durch die Verwendung von Beton. Gerade beim Hausbau in konventioneller Bauweise werden für Herstellung und Transport der Baumaterialien erhebliche Mengen dieser umweltbelastenden Energie verbraucht.

Im Rahmen der Energieeinsparverordnung wird bisher vor allem der Energieverbrauch im Bestand, nicht aber bei der Herstellung betrachtet. Die Nutzung von Holz hingegen ist auch deshalb aktiver Klimaschutz, weil Holz für lange Zeit große Mengen CO2 bindet. Durch die nachhaltige Holznutzung wird der Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphärege bremst.

Der nachwachsende Rohstoff bietet aber noch weitere Vorteile beim Bauen: Die Bauzeit verkürzt sich, und es werden deutlich weniger Dämmmaterialien benötigt als bei vergleichbaren Steinhäusern. So entsteht auf gleichem Raum mehr Wohnfläche. Diese bietet zugleich eine wohngesunde Atmosphäre mit ausreichender Luftfeuchtigkeit.

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