Reibungslose Mobilität im Omniturm

Gemischte Nutzung

Deutsches Ingenieurblatt 6/2021
Objekte

Der Omniturm in Frankfurt ist Deutschlands erstes Hochhaus mit gemischter Nutzung. Zur Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen in Sachen vertikaler Mobilität kommt Schindlers Port-Technologie zum Einsatz.

Knapp 190 Meter hoch, die mittleren Wohnetagen horizontal zu einem spektakulären „Hüftschwung“ verschoben, gehört der Omniturm seit seiner Fertigstellung wohl zu den meistfotografierten Hochhäusern in Frankfurt. Maßstäbe setzt das Gebäude, das von BIG Bjarke Ingels Group entworfen wurde, auch hinsichtlich der Vereinigung von Arbeiten, Wohnen und öffentlicher Nutzung unter einem Dach sowie dem Einsatz der innovativsten Technik für Betrieb und Steuerung.

Bis zu 2.200 Menschen leben und arbeiten im Omniturm. Um sie effizient an ihr Ziel zu bringen, entschied sich der Projektentwickler innerhalb eines Wettbewerbs für die Lösungen von Schindler. Bei der Baulogistik kamen Climb-Lifte zum Einsatz, für die Erschließung des Gebäudes wird Schindler myPort genutzt. Drei Climb-Bauaufzüge nutzten die Schächte der späteren Aufzuganlagen für den Transport von Materialien und Personen, wuchsen mit dem Baufortschritt weiter in die Höhe und verlagerten die Baustellenversorgung so in das Gebäudeinnere. Dadurch ließ sich die Fassade eher schließen, und es konnte früher mit dem Innenausbau begonnen werden.

 Komfortabel durch das Gebäude von der Tiefgarage bis in die Wohnung
„Port“ steht für ein intelligentes Transit Management System. Mit ihm lassen sich Laufwege, Nutzergruppen und die insgesamt neun Aufzüge im Gebäude präzise steuern. Das sorgt dafür, dass die Aufzüge immer optimal ausgelastet sind und Fahrgäste mit individuellen Berechtigungen Zugang zu ihren jeweiligen Bereichen erhalten. Für Besuchende erschließt sich die erweiterte Funktionsweise der Anwendung myPort schon beim Eintritt ins Gebäude oder in der Tiefgarage. Dank der vollintegrierten Kennzeichenerkennung gibt das System einem registrierten Fahrzeug den Weg frei. Bereits beim Zutritt an den Eingängen oder an den Vereinzelungsanlagen erkennt das System, wohin die Reise gehen soll, schickt den am günstigsten positionierten Aufzug in die Eingangshalle, weist den Passagieren die für sie bereitgestellte Kabine zu und bringt sie mit flotten sieben Metern pro Sekunde an ihr Ziel.

Nahtlose Mobilität auch für Besucher
myPort ermöglicht die nahtlose Mobilität und maximale Effizienz aber auch für andere Nutzergruppen. So können beispielsweise Bewohner auf dem Port-Terminal im Apartment mit ihren Besuchern per Videochat sprechen, ihnen die Tür zum Gebäude öffnen und einen Aufzug schicken, der direkt bis zur Zieletage fährt. Auch wenn die Bewohner ihre Wohnung verlassen, können sie mit Hilfe des Port-Terminals bereits im Apartment einen Aufzug rufen, der dann umgehend bereitsteht. Weitere digitale Dienste stehen den verschiedenen Nutzergruppen zur Verfügung und werden kontinuierlich weiterentwickelt.

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