Schnelle Planung und perfekte Visualisierung

Design trifft Kalkulation

Bauplaner 10/2022
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Mitten in der Heidelberger Südstadt liegt das Büro von hsa, Herbstrieth und Schmidt Architekten. Seit 25 Jahren bilden die beiden Inhaber ein erfolgreiches Tandem. Robert Schmidt ist der Kalkulator, er übernimmt meist die Bauleitung sowie die Ausschreibung und Ausführung. Sein Partner Nils Herbstrieth hat den kreativen Hut auf. Von ihm kommen vorwiegend die Entwürfe und Planungen. Er hatte schon in den frühen 90er Jahren ein Faible für Digitalisierung und entdeckte damals die CAD-Software SPIRIT für sein Büro.

Mit der aktuellen SPIRIT-Version zeichnet Herbstrieth auch heute noch Grundrisse in rasanter Geschwindigkeit und entwickelt parallel das dreidimensionale Gebäude. Die ersten Entwürfe entstehen bei ihm meist in SketchUp Pro und für die überzeugenden Präsentationen seiner SPIRIT-Modelle setzt er Twinmotion ein. „Jedes Programm hat seine Stärken und in Kombination ergeben sie das perfekte Team“, erklärt er begeistert. 

Planen parallel in 2D und 3D
Nils Herbstrieth plant gerade mit SPIRIT ein Gebäude in Ladenburg bei Heidelberg, für das er bereits 2020 einen Entwurf mit SketchUp Pro gemacht hat. Das 3D-Modell von hsa und das Konzept vom Bauherrn überzeugten bei einem städtischen Wettbewerb. Herbstrieth und Schmidt bekamen daraufhin den Zuschlag für die weitere Planung. Das Vorhaben sah eine Gewerbe-Wohn-Immobilie vor mit einem DRK-Pflegezen trum und einem Familientreff im Erdgeschoss, zwölf Wohnungen sowie einem Penthouse (Abb. 1 u. 2).

Anfang 2021 stieg Nils Herbstrieth in die Werkplanung mit SPIRIT ein und erarbeitete Grundrisse, Konstruktion, Statik und Energieversorgung für den Neubau. „Hauptzweck für mich ist, dass ich ein Gebäude so zeichne beziehungsweise konstruiere, dass ich eine Konsistenz habe“, erklärt er. „Ich zeichne daher in 2D auch immer die Bauteile mit ein, die ich in der 3D-Ansicht brauche, wie zum Beispiel Bodenbeläge, Wandverkleidungen oder Geländer. Mein Grundriss bleibt während des ganzen Bauprozesses die Basis und jede Veränderung wird dort sichtbar.“

Präsentieren mit dem Wow-Effekt!
Nils Herbstrieth ist immer auf der Suche nach Ideen, um seine Arbeit noch schöner und effektiver zu gestalten. Vor zwei Jahren entdeckte er Twinmotion, ein Programm mit dem er Gebäude realistisch in der jeweiligen Umgebung darstellen kann, ohne rendern zu müssen. Das Zauberwort hierfür ist Real-Time. Sie ermöglicht durch die Unreal Engine eines Computerspiele-Herstellers fotorealistische Architektur-Visualisierungen in Echtzeit.

Besonders gut gefällt dem Architekten, dass er sein CAD-Modell einfach als SketchUp-Datei abspeichern und so in Twinmotion importieren kann. So steht ihm zusätzlich eine Vielfalt von Ausstattungs- und Animations-Möglichkeiten zur Verfügung. Personen bewegen sich, Naturdarstellungen wirken fast echt oder Texturen an den Wänden treten mit Lichtreflexionen in Erscheinung. Laut Nils Herbstrieth gibt es viele „Spielereien“ in Twinmotion, aber letztendlich ist sein Ziel, eine überzeugende Präsentation für seinen Bauherrn entstehen zu lassen. Anhand der Visualisierung lässt sich auch viel einfacher über die Ausführung sprechen. Er selbst nutzt Twinmotion, um seinen Entwurf auf Räumlichkeit, Material und Wirkung zu überprüfen.

Fazit Der Architekt Nils Herbstrieth macht sich die jeweiligen Vorzüge seiner Programme zunutze, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. SPIRIT erfüllt alle Anforderungen eines modernen Architekturbüros für die detaillierte Gebäudeplanung. Twinmotion bietet zusätzlich was fürs Auge. Ideen, auch bezogen auf die Ausstattung, werden im Modell nahezu Realität und lassen sich damit besser verkaufen.

 

Im Rahmen der Digital Summit 2021 hat Nils Herbstrieth das Projekt aus Ladenburg und die kombinierte Arbeitsweise mit den Softwarelösungen in zwei Videos vorgestellt:
Teil 1: www.youtube.com/watch