Sicherheit ist unverzichtbar

Arbeiten und wohnen in smarten Gebäuden

bauplaner 01-02/2018
arvato Systems S4M GmbH
Light + Building

Die Nachfrage nach elektronischer Sicherheitstechnik steigt seit Jahren, was zum einen in der guten Baukonjunktur begründet ist, zum anderen aber auch in einem gestiegenen Sicherheitsbewusstsein und der Bereitschaft, in Sicherheit zu investieren. Bei der Entwicklung neuer Lebenskonzepte in Wohn- und Arbeitsbereichen sind Sicherheit und Komfort für Bewohner und Gebäudenutzer eine unverzichtbare Voraussetzung.

Dass der Wunsch nach mehr Sicherheit bereits heute Realität ist, belegen unter anderem die Marktdaten für elektronische Sicherheitstechnik vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) und dem Bundesverband Sicherheitstechnik (BHE). Nach eher moderaten Wachstumsraten Anfang des Jahrzehnts sind die Umsätze der Hersteller in Deutschland während der letzten drei Jahre deutlich gestiegen, 2016 um 6,2 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro. Mit acht Prozent hat die Videotechnik am stärksten zugelegt. Als Hauptgrund sieht Uwe Bartmann, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Sicherheit, vor allem das allgemein gestiegene Sicherheitsbedürfnis sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum1.

Smart durch Vernetzung

Ein Mehr an Sicherheit und Komfort entsteht jedoch nicht durch die bloße Anwendung der Sicherheitstechnik allein. Erst die Vernetzung sicherheitstechnischer Einrichtungen untereinander und mit der gesamten Gebäudetechnik führt zu einem smarten Gebäude und damit zu einem Mehrwert für Betreiber und Nutzer. „Die elektronische Sicherheitstechnik wird integraler Bestandteil im Smart Home und Smart Building. Sensoren der Sicherheitstechnik bieten ganz neue Möglichkeiten zur Datenerhebung“, skizziert Bartmann die Wachstumsperspektive des gesamten Marktes. Mit dem „Internet of Things“ (IoT) erwarten Experten einen weiteren Schub. Sensoren werden technisch ausgereifter, kleiner und preiswerter, sodass zukünftig völlig neue Anwendungen möglich sein werden.

Nachfrage bereits heute da
Der Mehrwert und neue Funktionalitäten führen bereits heute zu einer hohen Nachfrage nach vernetzter Sicherheitstechnik. Tür- und Fenstersensoren sowie Bewegungsmelder aus der Einbruchmeldetechnik und der Zutrittskontrolle steuern Heizung und Lüftung bedarfsorientiert. Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen ermöglichen im Normalbetrieb ausgefeilte Lüftungskonzepte und sind über digitale Bussysteme an die Gebäudeautomation gekoppelt. Der Fernzugriff auf Brandmeldeanlagen über das Internet ermöglicht eine vorausschauende Wartung und effiziente Serviceeinsätze. Durch die Einführung der Rauchwarnmelderpflicht in Deutschland ist die Sicherheitstechnik flächendeckend im privaten Wohnbereich angekommen. Aktuell ist ein deutlicher Nachfrageanstieg nach funkvernetzten Rauchwarnmeldern und deren Anbindung an Smart-Home-Systeme zu verzeichnen. Nach einer Forsa-Umfrage2 möchte jeder zweite Deutsche vernetzte Rauchwarnmelder nutzen. 

Datensicherheit und Datenschutz

Sicherheitseinrichtungen schützen Menschen und Sachwerte und müssen jederzeit zuverlässig funktionieren. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen bei der Vernetzung, insbesondere bei Datenübertragungen über unsichere IP-Netzwerke wie dem Internet. Aktuell hemmen Sicherheitsbedenken der Nutzer noch den Einsatz smarter Technologien. So zeigt eine Analyse von Accenture3 über das IoT, dass über die Hälfte der zukünftigen Nutzer beim Einsatz smarter Technologien Bedenken hinsichtlich fehlendem Datenschutz oder Cyber-Eindringlingen hat.Sichere Übertragung, zuverlässige Authentifizierung und Schutz vor Cyberangriffen lassen sich nur mit europaweiten Normen und herstellerübergreifenden Standards realisieren. In der Gebäude- und Industrieautomation längst etabliert besteht in der Sicherheitstechnik noch deutlicher Nachholbedarf. Alle Beteiligten sind jedoch auf einem guten Weg, so erscheinen viele Normen inzwischen mit detaillierten Angaben zu Vernetzung und Digitalisierung. Beispiele dafür sind die Normenreihe DIN EN 50132 für die Videoüberwachung und der neu erschienene Entwurf zur DIN 14676, der zahlreiche Angaben zu funkvernetzten Rauchwarnmeldern und deren Ferninspektion enthält.

Light + Building 2018 greift Trends auf
Bedingt durch den digitalen Wandel verändern sich die Prozesse im Gebäudemanagement. Vermehrt findet eine Verschmelzung der Systeme der Sicherheitstechnik mit anderen Gewerken statt, die bislang weitestgehend autark gearbeitet haben. Die Schnittstellen zwischen den Gewerken spielen hierbei eine zentrale Rolle. Diese Thematik steht im Fokus der neuen Sonderschau „Secure! Connected Security in Buildings“ in der Halle 9.1. In Abgrenzung zu den Präsentationen der Aussteller werden in drei Nutzungsfeldern (Hotel, Büro, Industrie) Lösungen aus der elektrotechnischen Sicherheit im realen Umfeld bei aktiven Szenarien (Brand, Unwetter, Einbruch) gezeigt. Die unterschiedlichen Gewerke der Sicherheits- und Gebäudetechnik sind produkt- und systemübergreifend vernetzt. An der Sonderschau sind bereits mehr als 40 Firmen mit ihren Produkten, Konzepten und Dienstleistungen beteiligt. Darüber hinaus zeigen Hersteller Neuerungen aus der Sicherheitstechnik in weiteren Hallen des Messegeländes. Parallel zur Light + Building, und ebenfalls in Halle 9.1, findet vom 19. bis 23. März 2018 zudem das Intersec-Forum statt, die jährliche Konferenz für vernetzte Sicherheitstechnik. 

Bautafel:

Adresse: Beethovenstraße 1-15, 08352 Raschau-Markersbach
Auftraggeber Fassadensanierung: Wohnungsgesellschaft Raschau GmbH, 08352 Raschau-Markersbach
Ausführung: Malerwerkstatt Lötzsch, 09456 Annaberg-Buchholz
Fassadenfarbe: Außenwandfarbe „Maxit Solaren“
Hersteller: maxit Baustoffwerke GmbH, 07387 Krölpa

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