Umweltbelastungen nachhaltig vorbeugen

Erfolgreiche Sanierung einer Anlagentasse bei Wacker Chemie

bauplaner 3/2019

Bei der Sanierung einer Anlagentasse für eine Produktionsanlage der Firma Wacker Chemie am sächsischen Standort Nünchritz war das Bauunternehmen  Augel gemeinsam mit seinem Auftraggeber, der Firma BGS, nur 4,5 Wochen im Einsatz. Die Sanierung der Auffangtasse erfolgte während des laufenden Anlagenbetriebs im Chemiewerk.

In Nünchritz produziert Wacker chemische Stoffe auf Silicium-Basis. Ein besonderes  Augenmerk setzt der Konzern dabei auf die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit:So bilden sämtliche Produktionsanlagen ein Verbundsystem zur maximalen Umwandlung der Rohstoffe in Zielprodukte. Aus diesem  Grund wurde eine schnellstmögliche Sanierungder Auffangtasse einer Produktionsanlage  mit einer AwSV-Dichtschicht (Verordnungüber Anlagen zum Umgang mit wassergefährden den Stoffen) initiiert. Der Chemiekonzern  entschied sich dabei für ein neues Industriebodensystem. Voraussetzung war eine Lösung mit kurzer Einbauzeit, die sich während des Anlagenbetriebes bewerkstelligen lässt, sowie ein dauerhafter Untergrund mit hohem Chlorideindringwiderstand. Der Grund: Die produzierten Chemikalien sollten  nur so geringfügig wie möglich in die Oberfläche eindringen, um Umweltbelastungen weitestgehend vorzubeugen.

Sanierung in nur 14 Tagen
Der 2018 von der Firma PlannIng in den Markt  eingeführte „ingbeton“, der unter der Zulassungsnummer Z-74.1-159 mit Datum vom 26.04.2018 schlussgezeichnet wurde, überzeugte durch diese und weitere Eigenschaften: Der ultrahochfeste Betonboden zur Verwendung in LAU-Anlagen (Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe), für den Augel als zertifizierter Ein bauer agiert, punktete aufgrund seines hohen Zementanteils und deutlich höherer Hydratation als bei herkömmlichen Betonen, was ihn schnell aushärten lässt und somit eine zügige Einbauzeit möglich macht. Die kurze Abbindezeit des ingbeton, der nach 24 Stunden bereits eine Festigkeit von rund 55 N/m² erreichte, bildete das Fundament für die erfolgreiche Bodensanierung in nur zwei Wochen. Voraussetzung für die Sanierung der Anlage war außerdem der Einbau einer Dichtschicht mit einer geringen Aufbauhöhe von nur 4,5 Zentimetern. Auf diese Weise konnte der Verlust an Auffangvolumen signifikant minimiert werden. Auch  das starke Gefälle des Bestandes stellte für ingbeton keine Schwierigkeit dar: Das Material ist steifer als herkömmliche Betone und wird beim Einbau eingerüttelt.

Die Sanierung der Auffangtasse erfolgte in drei Schritten: Die Firma BGS, die Augel mit der  Bodensanierung betraut hatte, begann zunächst mit Beschichtungsarbeiten an aufgehenden Wänden. Nachdem diese nach rund zweiWochen abgeschlossen waren, folgte der Einbau  von circa 470 Quadratmetern ultrahochfestem ngbeton in insgesamt 198 Einzelflächen auf bestehender Estrichschicht durch Augel. In  Schritt drei übernahm erneut BGS und verbaute in einem Zeitraum von 1,5 Wochen rund 700 Meter WHG-Fugen Typ „PE-Seal“. Dieser Fugentyp ist – ebenso wie der ingbeton – speziell auf die Verwendung in LAU-Anlagen zugeschnitten und harmoniert so mit dem Industrieboden von PlannIng. Für den Auftraggeber Wacker Chemie erfüllten damit beide Lösungen sämtliche Anforderungen an den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit.

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