Unschöne Effizienz-Lücken

Exklusiv
green BUILDING 04/2018 (#86)
Lohnen sich Investitionen in energetische Ertüchtigungen von Bestandsgebäuden? Eine neue Studie aus Amerika meldet Zweifel an.

Ob die letzte Novelle der deutschen Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) sinnvoll ist oder zu weit  seht, ist unter Architekten und Planern derzeit ein vieldiskutiertes Thema. Kaum jemand stellt sich gegen das Ziel der ambitionierten Verordnung, aber ob die Nachteile (höhere Kosten, mehr „embodied energy“, weniger Eleganz in der architektonischen Gestaltung etc.) die Vorteile aufwiegen, sollte genau untersucht werden. 

In den USA ist unlängst eine umfassende Forschungsarbeit zum Thema „thermische Isolierung von Bestandsgebäuden“ erschienen, die viel Staub aufwirbelt: Denn die herkömmliche  Annahme besagt, dass Energieeinsparungsprogramme für Bestandsgebäude zu Investitionen führen, die Emissionen reduzieren, Energie sparen und sich so „selbst finanzieren“ – so geben es jedenfalls zahllose Modellrechnungen vor. Diese Annahmen stellt eine neue wissenschaftliche Untersuchung  aus den USA grundsätzlich in Zweifel. Drei renommierte Forscher vom National Bureau of Economic Research (NBER) aus Cambridge, Meredith Fowlie, Michael Greenstone und Catherine Wolfram, haben bei ihrem groß angelegten Feldversuch zum umweltfreundlichen Bauen, dessen Ergebnisse unter dem Titel „Do Energy Efficiency Investments Deliver?“ erschienen ist, einige interessante, auch unbequeme Beobachtungen gemacht. Das NBER ist eine private, überparteiliche und gemeinnützige Forschungsorganisation und die größte wirtschaftswissenschaftliche Forschungseinrichtung in den USA.

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