Brandschutzbemessung für geklebte Holzteile optimiert

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Projektergebnisse zum klimafreundlichen Holzbau

Zwölf über das europäische Netzwerk ERA-Net Co-fund ForestValue geförderte Forschungsprojekte mit deutscher Beteiligung sind jetzt abgeschlossen worden.

Lückenhaftes Fachwissen zum Brandschutz verursacht Vorbehalte gegen Holzbau

Zu den 2022 abgeschlossenen Vorhaben gehört das Projekt "Verbesserung des Brandschutzes für Konstruktionen mit Ingenieurholzbauprodukten und -systemen (FIRENWOOD)". Ziel der Wissenschaftler war es, bestehende Konzepte zur Brandschutzberechnung und -bemessung in Bauwerken des Ingenieurholzbaus zu optimieren und Wissenslücken zum Materialverhalten im Brandfall zu schließen. Einen Schwerpunkt bildete die Untersuchung des brandschutztechnischen Verhaltens von Klebstoffen, die im Brandfall die Schwachstelle einer Verbindung darstellen.

In Versuchsreihen mit Temperatur- und Brandbelastungen von Prüfkörpern und Großbauteilen wurde u. a. das mechanische und thermische Materialverhalten der Klebstoffverbindungen in Brettsperrholz, in Brettschichtholz, in Stegträgern sowie in Holz-Holz-Verbindungen mit eingeklebten Stahlstäben dokumentiert. Anhand der Untersuchungsergebnisse optimierten die Experten die brandschutztechnischen Planungs- und Bemessungsregeln für geklebte Holzbauteile. Außerdem erarbeiteten sie physikalisch-mechanische Parameter zur Prüfung und Temperatur-Klassifizierung verschiedener Klebstoffgruppen. Daneben hatten die Projektbeteiligten technische und soziokulturelle Hemmnisse untersucht, auf die verbreitete Vorbehalte gegen den Einsatz von Holzbauprodukten zurückzuführen sind. Lückenhaftes Fachwissen zum Baustoff Holz und dessen Dauerhaftigkeit im Brandfall bei Architekten oder Ingenieuren und fehlende Erfahrungen bei Bauherren identifizierten sie als häufigste Ursache für Vorbehalte gegen das Bauen mit Holz. Mit kompetenzsteigernden Weiterbildungsmöglichkeiten müsse hier Abhilfe geschaffen werden, so die Experten.

Weitere Informationen

Links zu den Projektwebseiten:

Weitere Vorhaben

Weitere Vorhaben widmeten sich beispielsweise der ökologischen und ökonomischen Bewertung des Design for Recycling im Holzbau (InFutUReWood) oder der Analyse politischer und sozioökologischer Nutzungskonflikte im Wald, um neben der Holzproduktion die Gesamtfunktionalität von Wäldern aufrechtzuerhalten (MULTIFOREST).

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützte die Finanzierung der deutschen Partner in den Projekten über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) mit 4 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe. Die EU beteiligte sich mit einer Co-Finanzierung von ca. 430.000 Euro aus dem Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020.

Informationen zu allen 12 ForestValue-Projekten mit deutscher Beteiligung finden sich in der Projektdatenbank der FNR unter www.fnr.de