Chancen für die Zentren kleinerer Städte durch gesellschaftliche Vielfalt

Neupositionierung innerstädtischen Wohnens

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Wer wohnt in den Zentren von Klein- und Mittelstädten? Wie beeinflusst eine zunehmende Diversität die (inner-)städtische Entwicklung? Und welche Chancen und Konflikte birgt das räumlich konzentrierte Zusammenleben und Zusammentreffen einer vielfältigen Stadtgesellschaft in der Innenstadt?

Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Beiträge und Diskussionen, zu denen das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und die Schader-Stiftung Anfang Juni eingeladen hatte. Dazu referierten und diskutierten unter anderem Prof. Dr. Walter Siebel von der Universität Oldenburg, der Publizist Dr. Mark Terkessidis, Staatssekretär Jo Dreiseitel, Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Stephan Kelbert, Bürgermeister der Stadt Michelstadt im Odenwald.

Innenstädte sind besondere Stadtquartiere. Dort wird nicht nur gewohnt und gearbeitet, Innenstädte haben – mit Blick auf die städtische Identität und die Identifikation der Bewohner sowie den Tourismus – eine zentrale und stadtweite Bedeutung. Viele Innenstädte haben in den letzten Jahrzehnten zentrale ehemals innerstädtische Angebote, wie den Einzelhandel, verloren. Auch viele Bewohner sind sukzessive weggezogen. Ungünstige Wohnungsgrundrisse, mangelnde und defizitäre Freiflächen und zahlreiche Nutzungskonflikte durch Handel und Tourismus sind nur einige Gründe dafür. Demgegenüber lockten Eigenheimgebiete am Stadtrand und versprachen die Erfüllung von Wohnträumen und besseren Lebensbedingungen.

Zunehmend zeigt sich, dass die Innenstädte zwar ein wesentlicher Identifikationsort der Stadtbewohner bleiben, die Effekte der Randwanderung aber ihre Spuren hinterlassen haben.

Die Fachtagung war eingebettet in das laufende Forschungs-Praxis-Projekt des Difu „Vielfalt in den Zentren von Klein- und Mittelstädten. Sozialräumliche Integration, städtische Identität und gesellschaftliche Teilhabe“. Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU, Projektfördermitteln des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), des Förderprogramms „WIR – Wegweisende Integrationsansätze Realisieren“ des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und über Eigenmittel des Difu. Die Schader-Stiftung richtete die Tagung im Rahmen ihres Projekts „Integrationspotenziale in Gesellschaftswissenschaften und Praxis“ aus, das den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis im Bereich Integration unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.vielfalt-in-stadt-und-land.de

www.vielfalt-in-stadt-und-land.de/veranstaltung/wohnquartier-innenstadt-integrationspotenziale-der-zentren-von-klein-und

www.schader-stiftung.de/wohnquartierinnenstadt

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