Holzbaubranche setzt Impulse

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GB-Schweiz
Konferenzen und Messen

Holzbau liegt im Trend und konnte in den letzten zehn Jahren einen Beschäftigungszuwachs von rund 5000 Vollzeitstellen verzeichnnen. Die systematische Weiterentwicklung des Bildungssystems, attraktive Laufbahnangebote sowie die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz stehen daher im Fokus der Tätigkeiten von Holzbau Schweiz. Gefordert ist zudem die gesamte Baubranche in Fragen der Klima- und Energiepolitik sowie Raumplanung.

Holzbau Schweiz repräsentiert rund 1100 Mitgliederbetriebe (ordentliche Mitglieder, Ehren- und Freimitglieder sowie branchenadäquate Leistungspartner), die in der deutsch- und italienisch-sprachigen Schweiz, ansässig sind. Der Branchenverband versteht sich als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum. Seine Hauptaufgabe besteht in der umsetzungsorientierten Vermittlung und Verankerung von aktuellem Wissen und der nutzenorientierten Vernetzung der Mitgliederfirmen.

Der „Impulstag Holz“ und die Generalversammlung sind der Jahresanlass der Holzbaubranche. Die Sektion „Ticino e Moesano“ lud in diesem Jahr als jüngstes Sektionsmitglied des Verbandes zum ersten Mal auf die Alpensüdseite ein. Publizist und Philosoph Ludwig Hasler stellte die Frage ins Zentrum des Impulsreferates, wer die derzeitigen Weltprobleme lösen soll. Die Klimaerwärmung, ein hoher Ressourcenverbrauch und eine ungewisse Altersvorsorge sind Bereiche, in denen bis dato von der Politik keine zufriedenstellenden Lösungen gefunden werden konnten. Unter dem Titel „Wir. Hier. Praktisch.“ forderte Hasler in seinem Referat wieder mehr Eigenverantwortung. „In unserer Gesellschaft wird der Wert des Wissens über- und das Tun unterschätzt. Es wird daher Zeit, wieder selbst aktiv zu werden“, betont er. Auf den Geschäftsalltag übertragen bedeute dies, die Arbeitnehmenden zu befähigen, selbst kleine Unternehmer zu sein. „Nur wenn ich die Verantwortung für mich selber übernehmen möchte, nehme ich sie auch für andere wahr“, so das Fazit von Ludwig Hasler.

Hans Rupli, Zentralpräsident Holzbau Schweiz, erörterte Herausforderungen, welche sich der Baubranche allgemein derzeit stellen und diese in Zukunft prägen werden:

  • Klima- und Energiepolitik: Der heutige Gebäudepark Schweiz verursacht 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen und beansprucht 46 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Bei der aktuellen Sanierungsrate von 0,9 Prozent dauert es 100 Jahre, bis der Gebäudebestand den Anforderungen der Klima- und Energiepolitik angepasst ist.
  • Raumplanung: Das Stimmvolk hat sich 2013 klar für eine bessere Ausnützung bestehender Bauzonen ausgesprochen. Der Holzbau liefert bereits heute Lösungen, wie energetische Sanierungen finanziell rentabel werden und zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden kann.
  • Lebenszyklusmanagement: Kosten spielen bei Bauvorhaben eine entscheidende Rolle. Es gilt daher Lebenszykluskosten weiter zu optimieren.

Des Weiteren stellte Gabriela Schlumpf, Geschäftsführerin Holzbau Schweiz die strategischen Themen und Projekte des Verbandes vor:

  • Hohe Wichtigkeit von Generationenmanagement und Nachwuchsförderung: Der Beruf der Zimmerleute hat sich in den letzten Jahren verändert. Aufgrund neuer Technologien und Marktanforderungen wurden Lehr-Inhalte ausgebaut und von drei auf vier Jahre verlängert. Absolventen sind den aktuellen Ansprüchen ihres Berufsalltages somit noch besser gewachsen. Zudem bedarf es auch attraktive Laufbahnangebote für langjährige Mitarbeitende. Künftig sollen zudem bei der Personalrekrutierung so genannte Kompetenzprofile zum Einsatz kommen.
  • Gesunde Unternehmen brauchen gesunde Mitarbeitende: Seit 2013 konnten im Rahmen von Holzbau Vital, die Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, 371 Sicherheitsbeauftrage ausgebildet werden.

Quelle: Holzbau Schweiz

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