Markt für Pkw mit alternativen Antrieben wächst

Hybrid-Antriebe und Elektromotoren in der Käufergunst vorn

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Die Nachfrage nach Pkw mit alternativen Antrieben steigt. Im ersten Quartal 2018 lag der Marktanteil von Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid-, Flüssiggas- oder Erdgasantrieb bei 4,7 Prozent, im Vorjahresquartal waren es 2,8 Prozent. Die Zahl der Neuzulassungen stieg im vergangenen Jahr um 80 Prozent auf insgesamt 118.000 Pkw. Der Monitoringbericht „Alternative Antriebe in Deutschland", den die Deutsche Energie-Agentur (dena) veröffentlichte, führt die Entwicklung unter anderem auf die größere Auswahl an Modellen, die Diskussion um erhöhte Abgaswerte und Fahrverbote für Diesel-Pkw sowie Fördermaßnahmen wie die Einführung eines Umweltbonus für Elektro- und Hybridfahrzeuge oder die Verlängerung der Energiesteuerermäßigung für Erdgas-Pkw zurück.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, forderte die Hersteller auf, den Trend der stetigen Entwicklung von Pkw mit alternativen Antrieben aufzunehmen, die Verbraucher verstärkt zu informieren und ihr Fahrzeugangebot ausbauen, um den Umstieg auf emissionsarme Mobilität noch attraktiver zu machen. Der Anstieg der durchschnittlichen CO2-Emissionen bei neu zugelassenen Benzin- und Diesel-Pkw im vergangenen Jahr habe deutlich vor Augen geführt, dass jetzt Taten gefragt seien, damit energiesparende Modelle auf dem Markt ein Erfolg werden. „Die von der großen Koalition geplante Kommission für  bezahlbare und nachhaltige Mobilität muss hierfür konkrete Maßnahmen beschließen, die dann auch umgesetzt werden“, so Kuhlmann.

In Deutschland lagen die CO2-Emissionen bei Neuwagen 2017 laut dem Bericht im Schnitt bei knapp 128 g/km und stiegen damit erstmals seit den neunziger Jahren wieder an. Lediglich aufgrund der Zuwächse bei Pkw mit alternativen Antrieben sei der Anstieg der durchschnittlichen Flottenemissionen nicht noch stärker ausgefallen. Der Grund für den  Emissionsanstieg bei Benzinern und Diesel-Pkw sind vor allem höhere Zulassungszahlen bei größeren Fahrzeugen wie SUVs und Geländewagen. Nach den Vorgaben der Europäischen Union (EU) sollen die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller Neuwagen in der EU bis 2021 

auf 95g/km sinken.

Der Monitoringbericht liefert eine aktuelle Zusammenfassung des Markts für alternative Antriebe. Demnach entfällt die höchste Nachfrage weiterhin auf Hybride ohne externe Lademöglichkeit, die Zulassungszahlen legten hier 2017 laut Kraftfahrtbundesamt im Vergleich zum Vorjahr um 61 Prozent auf rund 55.000 neu zugelassene Pkw zu. Die höchsten Zuwächse gab es bei Elektroautos und Plug-In-Hybriden: Insgesamt gab es 2017 rund 25.000 Neuzulassungen von Pkw mit Elektroantrieb (2016: rd. 11.400) und knapp 29.500 neu zugelassene Plug-in-Hybride (2016: rd. 13.700). Auch die Nachfrage nach Erdgasfahrzeugen zog mit über 3.700 Neuzulassungen leicht an (2016: rd. 3.200). Im ersten Quartal 2018 stieg die Zahl der neu zugelassenen Erdgas-Pkw dann deutlich auf rund 2.700: Ein Jahr zuvor waren es nur knapp über 500.

Käufer haben laut dem Monitoringbericht aktuell die Wahl zwischen rund 150 Fahrzeugmodellen von 31 Herstellern. Dies entspricht einem Anteil von etwa 14 Prozent aller am Markt verfügbaren Modelle. Die größte Auswahl gab es bei Hybridfahrzeugen (35) und bei Plug-In-Hybriden (34). Bei Erdgasfahrzeugen standen 31 Modelle zur Auswahl, bei batterieelektrischen Pkw 27 und bei Antrieben mit Flüssiggas 21.

Der Monitoringbericht „Alternative Antriebe in Deutschland" ist unter www.pkw-label.de/mediathek/downloads verfügbar. Die Website www.pkw-label.de bietet weitere Informationen zu emissionsarmen Fahrzeugen. Die Plattform ist eine Initiative der dena und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.