Platz bei 14. Weltforstkongress in Südafrika

Erfolgsgeschichte der nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland

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Erfolgsgeschichte der nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland

„Die nachhaltige Forstwirtschaft hat erstmalig einen prominenten Platz in der internationalen Politik eingenommen“, so das Resümee von Philipp Freiherr zu Guttenberg, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, am Ende des 14. Weltforstkongress (WFC – World Forestry Congress), der in der vergangenen Woche im südafrikanischen Durban stattfand. „Experten aus unterschiedlichen Ländern schauen auf Deutschland und Europa. Sie orientieren sich an unseren Erfahrungen und an der Erfolgsgeschichte, zu der sich die nachhaltige Forstwirtschaft entwickelt hat.“

Den weltweit größten Forstkongress hatte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon eröffnet und in seiner Videobotschaft die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals), die bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen,  mit dem Internationalen Übereinkommen über die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder (International Agreement on Forests) verbunden. „Die Verknüpfung dieser internationalen Instrumente muss vorangetrieben werden“, sagte der AGDW-Präsident. Die nachhaltige Forstwirtschaft spiele eine entscheidende Rolle für die Erfüllung der nachhaltigen Entwicklungsziele wie auch für die Erfüllung der Klimaziele. „Auch in Deutschland sollte dieses Signal aufgenommen werden.“

Zu Guttenberg: „Holz ist die ideale ökologische Ressource: Es speichert das klimaschädliche Kohlendioxid und kann sowohl für die Erzeugung von Energie wie auch als Rohstoff für den Bau von Holzhäusern und Alltagsprodukten verwendet werden.“ So habe Deutschland einen großen Holzvorrat, es gebe mehr Holz als genutzt wird. „Denn: Das Potenzial dieses Rohstoffes wird hier zu Lande unterschätzt, Holz wird stiefmütterlich eingesetzt.“ Dabei habe der Weltforstkongress ein weiteres Mal deutlich gemacht, dass die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Produktion von Holz ein zentraler Schlüssel für die Steigerung von Nachhaltigkeit ist – und dass die europäischen Länder hier Vorreiter sind. „Anstatt diese Erfolgsgeschichte zu befördern, werden Waldeigentümer in Deutschland aus ideologischen Gründen in ihren Rechten beschnitten und demotiviert“, kritisierte zu Guttenberg.

Der Präsident des Dachverbandes der Waldeigentümer betonte in seiner Rede in Durban, dass die Sicherung der Eigentumsrechte der Schlüssel zu der erfolgreichen Entwicklung der nachhaltigen Forstwirtschaft war und weiterhin ist. „Dieses Modell funktioniert dort, wo Familien, Gemeinden oder Genossenschaften Verantwortung für ihren Wald übernehmen. Dort gibt es den Anreiz, eine Kultur der Nachhaltigkeit zu etablieren.“ Daher ist es eine zentrale Forderung des Verbandes, dass die Waldeigentümer in die Debatten und Verhandlungen um die Klima- und Nachhaltigkeitsziele stärker eingebunden werden. „Wer über den Tellerrand hinausschaut und ideologiefrei handelt, kann die globale Verantwortung besser wahrnehmen“, so zu Guttenberg.

Auf dem Weltforstkongress hatte der AGDW-Präsident über die Bedeutung und Struktur des Kleinprivatwaldes in Deutschland sowie über das Management in den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen berichtet. Denn - auch das werde in den Debatten viel zu wenig berücksichtigt - ein großer Teil des Waldes in Deutschland wie auch weltweit werde von Besitzern kleiner Waldflächen bewirtschaftet: Die durchschnittliche Familienforstwirtschaft in Deutschland hat eine Größe von rund 2,7 Hektar, so zu Guttenberg. „Die Kleinprivatwaldbesitzer und die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse mit ihrem professionellen Management bilden das Rückgrat der nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland. Auch auf diese Erfahrungen wird in anderen Teilen der Erde mit großem Interesse geschaut."   

Für den Hintergrund:

  • Der Weltforstkongress wurde bereits zum 14. Mal von der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) veranstaltet. 
  • Der diesjährige Kongress hatte das Thema Forests and People: Investing in a Sustainable Future.
  • Zu den Debattenthemen zählten die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald, der Erhalt der Biodiversität, die Schaffung von Beschäftigung und die unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen.
  • Eingeladen waren Vertreter von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie interessierte Privatpersonen.    

Weitere Informationen finden Sie unter Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.fao.org.

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