Preis der Ostdeutschen Bauindustrie 2022 verliehen

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Die Bauwirtschaft in Ostdeutschland braucht hoch qualifizierte und motivierte Bauingenieure und Architekten, die mit neuen faszinierenden Ideen die Zukunft als Herausforderung und wichtiges Betätigungsfeld begreifen. Der Bauindustrieverband Ost e.V. zeichnet jährlich Diplom- und Masterarbeiten aus, die dem Bauwesen Impulse geben. Die diesjährige Preisverleihung fand auf dem Bautag 2022 in Dresden statt und ging an Absolventen der BTU Cottbus-Senftenberg und der HTWK Leipzig.

Preis in der Kategorie Architektur

Unter dem Titel HOLZFABRIK BRANDENBURG hat Florian Schildberg im Wintersemester 2021/2022 seine Master-Thesis bei der Gastprofessorin Christina Köchling geschrieben und im Bereich Baukonstruktion und Entwerfen bei Prof. Karl Plastrotmann vertieft.

Aufgabe der Masterarbeit war es, ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Holzgebäude für einen holzverarbeitenden Betrieb im Land Brandenburg zu entwerfen. Trotz des großen Waldbestandes gibt es landesweit nur wenige Sägewerke und holzverarbeitende Betriebe. Die Region hält somit Potenzial zur Entwicklung bereit. Auf dem gewählten Grundstück am Industriestandort in Rüdersdorf wird der Entwurf als Erweiterung eines realen Unternehmens vorgeschlagen.

In Vorbereitung auf die Aufgabe hat sich Florian Schildberg mit Schalentragwerken aus Stahlbeton beschäftigt, die durch ihre Form große Spannweiten überspannen und materialsparend ausgebildet werden können. Unter der Fragestellung, ob derartige Schalen in den Holzbau transformiert werden können, hat er eine elementierte und digitalisierte Vorfertigungsweise genutzt, um die doppelt gekrümmten Holzschalenelemente seiner dreischiffigen Anlage zu konstruieren.

Die bestehende Halle mit einem Zöllinger Gewölbe wird durch die Dachform der neuen Halle ergänzt. Die Vordächer zu den Seiten bilden städtebauliche Gesten aus. Mit einer sogenannten Raumschicht aus Ausstellung, Mensa und Büros wird zur Straße hin ein repräsentatives Gesicht ausgebildet. Zur Anlieferungsseite hin gibt es ein Vordach, unter dem Zwischenprodukte gelagert werden können.

Die kompakte Struktur der Halle besteht aus sechs von oben belichteten Hallen mit unterschiedlichen Fertigungsschritten, die mit Nebenraumschichten und Durchfahren strukturiert sind. Es gibt mehrere Wege und diagonale Sichtbezüge. Das Raumgefüge ist damit flexibel, bietet eine positive Arbeitsatmosphäre und ist ein Projekt, dass den zeitgenössischen Holzbau repräsentiert.

Preis in der Kategorie Bauingenieurwesen

Marco Rübensaal hat an der HTWK Leipzig im Masterstudiengang Bauingenieurwesen studiert und unter der wissenschaftlichen Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Holschemacher und M.Sc. Björn Heiden seine Masterarbeit erfolgreich abgeschlossen. Darin entwickelte er ein auf die konkreten Bedürfnisse der Baupraxis zugeschnittenes Holz-Beton-Verbund-Deckensystem, mit dem Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz gegenüber üblichen Stahlbetondecken erheblich verbessert werden können.