Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht nur in aller Munde, sondern ihr Erreichen stellt die Herausforderung der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte dar. Schwankungen in der Wirtschaftsentwicklung oder in der Bilanz von Zuzügen und Abwanderungen sind für den Organismus Stadt keine ungewöhnlichen Randbedingungen. Derzeit werden solche Effekte allerdings von kurzfristig kaum lösbaren, erheblichen Kapazitätsproblemen im Verkehr und konstant verfehlten Grenzwerten bei der Luftreinhaltung begleitet. Gleichzeitig rückt eine zunehmend instabile Weltlage den Wert lokaler, funktionierender und gut ausbalancierter Strukturen wieder mehr in den Vordergrund.
Die Landeshauptstadt Stuttgart muss in den kommenden Jahren mit dem ehemaligen Güterbahnhof Bad Cannstatt und dem Rosensteinviertel größere Areale entwickeln. Parallel dazu steht aber auch die Weiterentwicklung der bestehenden Infrastruktur und Quartiere als Daueraufgabe auf der Tagesordnung, wobei die sich abzeichnenden städtischen Finanznöte intensive Debatten und sicherlich auch schmerzhafte Entscheidungen erfordern werden.
Angesichts dieser lokalen und globalen Herausforderungen scheint es notwendig, über städtebauliche Ziele für die Gesamtstadt zu diskutieren und dabei im Idealfall eine von der Mehrheit der Stadtgesellschaft getragene Vision vom Stuttgart der Zukunft zu entwickeln. Daraus sollen Wege für die verschiedenen Arbeitsfelder entwickelt werden, die es in den nächsten Jahren zu verfolgen gilt, um eine sozial ausgeglichene, kulturell vielfältige und möglichst resiliente Stadt zu erhalten.