Wie viel ökologischen Umbau schaffen wir überhaupt? – Vier Handlungsempfehlungen

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Mehr Nachhaltigkeit am Bau durch das Prinzip "Reduce, Reuse, Recycle"

Bauen muss nachhaltig, ökologisch, bezahlbar und generationengerecht sein. Lösungen zur Umsetzung entwickelten Expert*innen aus Wissenschaft, Forschung und Praxis wie Bau-Pionier Prof. Dr. Dr. Werner Sobek, die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, oder der ehemalige bayerische Bauminister Dr. Hans Reichhart bei der Tagung "Wie viel ökologischen Umbau schaffen wir überhaupt?" Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau stellt die Vorschläge für ökologisches und bezahlbares Bauen vor.

In vier Workshops erarbeiteten die Vortragenden und Gäste der Tagung vom 21. bis 22. April 2023, die von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau in Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing ausgerichtet wurde, gemeinsam Vorschläge für eine nachhaltigere bauliche Umwelt.

Reduce, Reuse, Recycle lautete der Appell der Gruppe um Emanuel Lucke von Architects for Future e.V. Für ein einfacheres, nachhaltiges und bezahlbares Bauen und Wohnen sei es unabdingbar, alle Wertstoffe nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft wiederzuverwerten.

Ein flexibleres Baurecht, das den Kommunen individuelle Ausgestaltung ermöglicht, forderte die von Baubiologin Gisela Raab geleitete Workshop-Gruppe. Die Innenentwicklung müsse Vorrang vor der Ausweisung von Neubaugebieten haben, um Leerstände zu vermeiden.

Zur Sicherung von Innovationsfähigkeit und Generationengerechtigkeit beim Planen und Bauen braucht es den Sachverstand und die Digitalkenntnisse der Nachwuchskräfte in Planungsbüros, Behörden und Ministerien. Dieses Potential müsse besser genutzt und konsequent einbezogen werden, bilanzierte die Arbeitsgruppe um den Politikwissenschaftler Apl. Prof. Dr. Dr. Jörg Tremmel.

BWLer Prof. Dr. Daniel Deimling erteilte in seinem Workshop dem Drang nach Wachstum eine klare Absage. Etwa 75 Prozent des Konsums seien überflüssig. Der Verzicht an Überflüssigem steigere die Lebensqualität, ohne dass Abstriche bei Grundbedürfnissen gemacht werden müssten.

Vier Handlungsempfehlungen und Lösungsansätze

  1. Reduce, Reuse, Recycle: Für ein einfacheres, nachhaltiges und bezahlbares Bauen und Wohnen müssen alle Wertstoffe nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden.
     
  2. Das Baurecht muss flexibler gestaltet werden, um den Kommunen eine individuelle Ausgestaltung zu ermöglichen. Die Innenentwicklung muss Vorrang haben und Leerstände vermieden werden.
     
  3. Zur Sicherung von Innovationsfähigkeit und Generationengerechtigkeit beim Planen und Bauen müssen der Sachverstand und die Digitalkenntnisse der Nachwuchskräfte in Planungsbüros, Behörden und Ministerien konsequent einbezogen werden.
     
  4. Etwa 75 Prozent unseres Konsums ist überflüssig. Wir sollten bewusst konsumieren und leben, um allen Pflanzen und Lebewesen dieser Erde eine Zukunft zu ermöglichen.

Weitere Informationen

Näheres zu den Empfehlungen finden Sie unter www.bayika.de

Weitere Positionen der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau für nachhaltiges Bauen unter www.sustainable-bavaria.de