Arbeitsräume als strategische Ressource

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green BUILDING 11/2012

Unsere Arbeitswelt wird immer komplexer. Globale Megatrends in Industrie und Ver­waltung verlangen neue Arbeitsstrategien und Raumlösungen. Einerseits Mobilität und globale Vernetzung – rund um die Uhr und überall – Fließende Übergänge zwischen Ar­beitsplatz und privaten Interessen, andererseits arbeiten Menschen aller Altersgruppen und kultureller Herkunft auf wenigen Quadratmetern in einem Büro. Wie können diese Trends in der Arbeitswelt heute und in Zukunft berücksichtigt werden? Wie entsteht die richtige Balance zwischen Einzel­ und Teamarbeit? Wie kann man eine Wohlfühlatmo­sphäre während der Arbeit schaffen? Wie hilft Architektur Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit aufzuheben? Gebäude können nur dann das Bedürfnis der Menschen nach Frei­heit, Mobilität und einer Work­Life­Balance erfüllen, wenn sie Räume bieten, die die Mi­schung von Arbeiten und Leben aktiv unterstützen. Da aber die Kosten für Büroimmobi­lien kontinuierlich steigen und die Ressource Arbeitsraum immer teurer wird, versuchen die meisten Unternehmen, Quadratmeter zu sparen. Das hat gravierende Auswirkungen auf die tägliche Arbeit, denn die Büros werden immer kleiner, sollen aber immer höhere Anforderungen erfüllen.

Zahlreiche Studien zeigen, dass Menschen häu.g unter ihrem Arbeitsalltag leiden und überlastet sind. Forscher haben herausgefunden, dass das Wohlbe.nden von Arbeit­nehmern ein strategisches Werkzeug auf dem Weg zum Unternehmenserfolg sein kann. Doch wie sehen Räume aus, die aus Mitarbeitern ausgeglichene, selbstbewusste und kreative Kräfte machen? Früher Einzelarbeit, heute Teamarbeit? So einfach ist es nicht, denn mit der zunehmenden „Unkultur“ vieler Unternehmen ganze Arbeitsberei­che auszulagern, entziehen sie sich auch der Verantwortung, optimale Arbeitsräume zu schaffen. Dabei bestätigen Forscher, dass kleine Gruppen tatsächlich effektiver zu Er­gebnissen kommen als einzelne Mitarbeiter – doch wo soll die gewünschte Zusammen­arbeit statt.nden? Überfüllte Kantinen und Besprechungsräume sowie soziale Konflikte in Großraumbüros sprechen eine eigene Sprache.

Die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern hat sehr viel mit Motivation und Identi.­kation mit dem Unternehmen zu tun. Kluge Unternehmer und Manager tun deshalb einiges, um ihr Team mit bestmöglicher Arbeitsplatzgestaltung, zusätzlichen Angebo­ten und einer für alle nachvollziehbaren, transparenten Corporate Identity zu hohen Leistungen zu motivieren. Ihnen ist bewusst, dass ihre Mitarbeiter einen Großteil ihrer Tageszeit in der Firma verbringen und dementsprechend gestalten sie diesen Raum le­benswert. In der Regel stellt sich dann auch der erhoffte wirtschaftliche Erfolg ein, denn die individuelle Leistung hängt deutlich messbar von der Qualität des Arbeitsraumes ab. Einige erfolgreiche Beispiele, wie sich eine solche Firmenphilosophie in der Architektur widerspiegelt, stellen wir in dieser Ausgabe vor. Neue Erkenntnisse beim Lesen wünscht Ihnen Ihre 


Dipl.­Ing. (FH) Iris Kopf
Verantwortliche Redakteurin

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