Bewegt Euch!

green BUILDING 05/2018 (#87)
Barco nv
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Wir bewegen uns zu wenig. Jedenfalls die meisten von uns. Wir wissen das und das schlechte Gewissen sitzt uns deshalb im Nacken. Das macht das Aufstehen allerdings nicht gerade leichter. Und trotzdem: Das Büro muss vom Sitz- zum Bewegungsort werden.

Einen großen Teil des Tages verbringt der durchschnittliche Büro-Mensch sitzend. Am Schreibtisch ohnehin, aber meist auch bei Besprechungen, mittags in der Kantine oder dem kleinen Restaurant nebenan, und auf dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause, sei es in der U-Bahn oder im eigenen Pkw, sowieso. Irgendwann hat es sich eingebürgert, dass man all die Tätigkeiten, die der „normale“ Büro-Alltag mit sich bringt,  am Schreibtisch erledigt. Sitzend.

Weil das auf Dauer nicht gesund und dieser Umstand vielen auch klar ist, versucht man oft mehr schlecht als recht, die kleinen Tipps zu befolgen, die in jedem Ratgeber gegen Rückenschmerzen nachzulesen sind: Aufstehen beim Telefonieren. Den Schreibtisch so positionieren, dass man die Aktenordner nicht im Sitzen erreicht, sondern aufstehen muss. In der Mittagspause auch mal ein paar Schritte gehen. Und: Treppen steigen statt den Aufzug nehmen!

Nur: Die Aktenordner werden im durchdigitalisierten Büro immer weniger, und was, wenn niemand anruft? Auf jeden Fall: Eine Schrittzähler-App installieren und sich ambitionierte Ziele setzen, damit man wenigstens am Feierabend noch einige laufende Meter Bewegung bekommt, draußen, außerhalb des Büros, außerhalb der Arbeitszeit.

Und genau da liegt die Krux. Denn wir verbringen nun einmal meist mehr Zeit bei der Arbeit als bei Feierabendbeschäftigungen. Und natürlich ist es überhaupt kein Schaden, abends aktiv zu sein und im Idealfall auch noch Sport zu treiben. Aber warum nutzten wir dazu eigentlich nicht auch die Stunden, die wir bei der Arbeit sind? Wer fesselt uns an den Schreibtisch? Wer sagt, dass Besprechungen nicht auch im Stehen stattfinden können (Sie werden dadurch übrigens meist angenehm kurz und produktiv!)? Warum sorgen wir - oder  die Arbeitgeber - viel zu selten für ein Arbeitsumfeld, das neben der geistigen auch zur körperlichen Aktivität animiert? Warum sitzen viele von uns auf schlechten Stühlen an den falschen Tischen und warum sind zum Beispiel Stehpulte (noch immer) allzu oft den Besitzern der Eckbüros vorbehalten?

So haben wir uns also eingerichtet in unserer sitzenden Zweidimensionalität, alles in Greifweite, den Bürostuhl nach bestem ergonomischen Wissen multifunktional eingestellt und den Kopf immer leicht nach unten gebeugt mit Blick auf Monitor, Papiere oder Smartphone. Dabei Ist der Mensch nur deshalb  „Mensch“, weil er seinerzeit als Jäger und Sammler den aufrechten Gang erlernt hat. Wir sind nicht fürs Sitzen gemacht, wir sollten mehr gehen. Auch im beruflichen Alltag und vor allem, wenn wir „Büromenschen“ sind. Entgegen landläufigerMeinung kann das sehr produktiv sein  – denn rund 22 Prozent aller Ausfalltage von Versicherten, so schreibt die DAK Gesundheit in einem Report, liegen anErkrankungen des Muskel-Skelett-Systems:  „Ich hab‘ Rücken.“

Was also ist zu tun? Es geht nicht  darum, das Sitzen noch weiter zu optimieren, sondern den Körper wieder zu aktivieren. Das erfordert bei vielen Beschäftigten und innerhalb der Unternehmenskulturen nicht weniger als ein komplettes Umdenken. Aber: Das zahlt sich aus. Das Zentrum für Gesundheit durch Sport und Bewegung der Deutschen Sporthochschule Köln setzt hier maßgebliche Impulse zur Entwicklung  iner neuen dreidimensional-dynamischen   ree-2-move-Kinematik und hat deren Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden in verschiedenen Studien evaluiert.

Dieses neue Sitzkonzept mobilisiert die – natürliche – Beweglichkeit der Hüfte. Die tiefe Rückenmuskulatur wird stimuliert und mit flüssigen Bewegungen werden – von den Fußspitzen bis in die Schultern – große Muskelschlingen aktiviert, ohne dass es zu Überforderungen kommt.

Dass sich besser fühlt, wer sich mehr bewegt, ist nichts Neues. Mit Free-2-move gelingt das nun auch im Büro hervorragend. Das dynamische Sitzen führt zu einer besseren Konzentrationsleistung. Die Wissenschaftler haben in einer Vergleichsstudie anhand von standardisierten  Bürotätigkeiten und -abläufen untersucht, wie sich die Bewegung auf die Stoffwechselaktivitäten bestimmter Rückenmuskeln auswirkt. Das Ergebnis:  Dynamisches Sitzen in drei Dimensionen führt zu einer deutlich besseren Versorgung gerade derjenigen Muskelpartien, die sonst für einen großen Teil der Rückenschmerzen verantwortlich sind. Entscheidend für die Muskeln ist der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.

Also: Wer seinen beruflichen Alltag am Schreibtisch verbringt sollte dringend darauf achten, sich aus der Zweidimensionalität seiner Bewegung zu lösen und in  drei Dimensionen zu sitzen und zu arbeiten. Und Arbeitgeber sollten darauf achten, dass sowohl die Arbeitsprozesse als auch die Unternehmenskultur so gestaltet werden, dass sie  der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter förderlich sind. Das steigert die Produktivität und die Motivation – und es hilft auch, beim „Kampf auf dem Arbeitsmarkt“ um  junge neue Talente den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Denn ein Arbeitgeber, der sich um das Wohlbefinden seines Teams sorgt, ist deutlich attraktiver als einer, dessen Arbeitsbedingungen auf Dauer krank machen. 

Weitere Informationen zu Free-2-move und zur Studie des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung der Deutschen Sporthochschule Köln gibt es bei Wilkhahn.

www.wilkhahn.com

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