Bauen mit Mauerwerk im Geschosswohnungsbau

Kostenoptimiert und typisiert

bauplaner 03/2021
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Bauen für die Gemeinschaft

Laut einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung fehlen in Deutschland 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise dürften den Bedarf in den nächsten Jahren noch weiter erhöhen.

Als bezahlbar gelten Wohnungen, deren Warmmiete weniger als ein Drittel des Haushaltseinkommens ausmacht. Legt man das durchschnittliche Haushaltseinkommen von Geringverdienern von 2.200 Euro zugrunde, dürfte die Warmmiete 660 Euro nicht überschreiten. Umgerechnet auf den Quadratmeter wären das zum Beispiel für eine 92 Quadratmeter große Wohnung 7,20 Euro/m2. Mit Erstellungskosten, die aktuell zwischen 2.100 und 5.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegen, lassen sich derartig günstige Mietpreise mittlerweile nicht mehr realisieren. Die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE//eV) hat untersucht, welchen Beitrag typisiertes Bauen mit Mauerwerk zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum leisten kann. Die Ergebnisse präsentiert der Deutsche Ausschuss für Mauerwerk (DAfM) im Heft 5 der DAfM-Schriftenreihe „Kostenoptimiertes und typisiertes Bauen mit Mauerwerk im Geschosswohnungsbau“. Der DAfM versteht sich als Think Tank für den Mauerwerksbau. Ziel des aus Bauwirtschaft, Baustoffindustrie, Bauaufsicht und Wissenschaft bestehenden Ausschusses ist es, Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Mauerwerksbaus voranzutreiben. Regelmäßig erarbeitet der DAfM anwenderfreundliche Richtlinien sowie praxisnahe Ausführungsregelungen als Ergänzung zu DIN und DIBt und publiziert diese in einer eigenen Schriftensammlung.

Individualität als Kostentreiber
Mehr als 90 Prozent aller Geschosswohnungsbauten in Deutschland werden aktuell nach individuellen Planungen errichtet. Die so entstandenen Wohngebäude sind auf das jeweilige Grundstück, den städtebaulichen Kontext, die regionalen Besonderheiten sowie die Wünsche des Bauherrn „maßgeschneidert“ – und damit vergleichsweise kostenintensiv. Standardisiertes Bauen könnte zu deutlichen Kosteneinsparungen führen, wird aber immer noch mit in Plattenbauweise errichteten Hochhaussiedlungen assoziiert. „Mittlerweile sind sehr differenzierte Standardisierungslösungen möglich, die sowohl wirtschaftlich als auch architektonisch überzeugen. Die in ‚DAfM-Heft 5‘ veröffentlichten Untersuchungsergebnisse zum standardisierten Bauen mit Mauerwerk sind eindeutig und liefern wichtige Erkenntnisse für den sozialen Wohnungsbau in Deutschland“, macht Dr. Ronald Rast, Vorstandsvorsitzender des DAfM, deutlich. Neben einer detaillierten Analyse der aktuellen Baukosten zeigt die Publikation Potenziale und Grenzen unterschiedlicher standardisierter Bauweisen auf. Eine besondere Form des standardisierten Bauens stellen typisierte Mauerwerkskonstruktionen dar, die große Einsparpotenziale eröffnen.

Das Heft 5 der DAfM-Schriftenreihe „Kostenoptimiertes und typisiertes Bauen mit Mauerwerk im Geschosswohnungsbau“ kann bei der DAfM (www.dafm.online) bestellt werden.