Innendämmung ohne Kondenswasserstau

Sanierung eines alten Bauernhofes

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Baustoffe

Ist die Außenfassade zu schön zum Dämmen, denkmalgeschützt oder einfach kein Platz mehr vorhanden, bleibt meist nur eine Innendämmung, um ein Haus energiesparend zu ertüchtigen. Eine Innendämmung, die auf den ersten Blick einfach erscheint, ist selbst für Experten eine große Herausforderung. Bei einem 150 Jahre alten Bauernhof in Niederbayern ist nun der Beweis angetreten, wie eine Innendämmung für die Bewohner und das Bauwerk gleichermaßen gut gelingen kann.

Mario Schneider wohnt in einem 150 Jahre alten Bauernhaus in Pleiskirchen. Nach der Sanierung mit einer Innendämmung berichtete er: „Hatten wir früher abends geheizt, war es nach einer Stunde schon wieder ziemlich frisch. Letzten Winter aber konnten wir morgens noch in aller Ruhe frühstücken, ohne zu frieren.“ Um das subjektive Empfinden der Bewohner auch objektiv belegen zu können, wurde die energetische Sanierung des Objekts vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse des Monitorings zeigen: eine Innendämmung aus dem Dämmstoff „Calostat“ von Evonik und kapillaraktivem Kalziumsilikat hilft nicht nur beim Energiesparen, sondern schafft auch ein angenehmes Raumklima und begünstigt sogar das Austrocknen der Baufeuchte.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten für die Innendämmung: ein dampfdiffusionsdichter Aufbau oder ein dampfdiffusionsoffener Aufbau, der in der Regel dann auch kapillaraktiv ist. Während der diffusionsdichte Aufbau schnell zu einem unangenehmen Wohnklima führt, das gelegentlich auch als Barackenklima bezeichnet wird, verbessert die Kombination aus dampfdiffusionsoffen und kapillaraktiv das Wohlbefinden. Dr.-Ing. Gabriele Gärtner, Leiterin der Anwendungstechnik für mineralische Dämmstoffe bei Evonik, erklärt den Aufbau der Dämmung: „Wir haben für den Bauernhof eine Kombination aus Calostat und Kalziumsilikat gewählt. Beide Materialien sind mineralisch und ergänzen sich gut.“ Der Dämmstoff Calostat mit einem Dämmwert (λ) von 0,019 W/mK sorgt für einen schlanken Aufbau. Das kapillaraktive Kalziumsilikat wirkt einerseits wie ein Puffer für die Luftfeuchtigkeit, andererseits transportiert es eventuell anfallendes Kondensat zum Raum hin ab. Das System vereint so die Vorteile beider Systeme aus schlankem Dämmen und Feuchteregulierung.
Calostat besteht größtenteils aus mineralischem Siliziumdioxid. Durch die spezielle Struktur, die Evonik dem Siliziumdioxid gibt, dämmt das Material besser als herkömmliche Dämmmaterialien, wodurch Platzeinsparungen von bis zu 50 Prozent möglich sind. Weiterhin ist es nicht brennbar (Baustoffklasse A) und recycelbar. Seine Umwelteigenschaften wurden mit dem Cradle-to-Cradle-Zertifikat der Stufe Gold und dem Zertifikat für Materialgesundheit des Product Innovation Institutes in Platin ausgezeichnet.

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