Wie ein älteres Haus nachhaltig wird

Grüne Energie und Wärme mit dem EnerTwin

Bauplaner 06/2023
Gebäudetechnik
Bauen im Bestand
Sanierung
Green Engineering: Umwelt, Energie, Mensch
Energie • Klima • Dämmung

Die Nachhaltigkeit von älteren Häusern ist ein dringendes Thema, mit herausfordernden Zielen: Wie lässt sich sicherstellen, dass ganze ältere Stadtteile ein umweltfreundliches Energielabel bekommen, und das möglichst schnell? Eine innovative Lösung kommt von einem niederländischen Unternehmen: Es hat eine neue Technologie entwickelt. Kern dieser Anlage ist eine Mikroturbine, die einen Generator antreibt. Das System arbeitet mit allen Arten von Kraftstoffgemischen wie normalem Erdgas, Biogas und Flüssiggas bis einschließlich Wasserstoff. Eine hohe Drehzahl vermeidet Lärmbelästigungen oder schädliche Vibrationen im Gebäude.

Bei vielen alten Häuser eignen sich moderne Methoden wie der Einbau einer Wärmepumpe nicht oder führen zu untragbar hohen Kosten aufgrund der Veränderungen, derer diese Techniken bedürfen – beispielsweise bei der Isolierung. Noch schwieriger wird es bei historischen Gebäuden, die strengen Beschränkungen unterliegen oder auf denen aus ästhetischen Gründen keine Sonnenkollektoren erlaubt werden.

Eine innovative Lösung hat das niederländische Unternehmen MTT (Micro Turbine Technology) aus Eindhoven entwickelt: Die Technologie des mit „EnerTwin“ benannten Heimkraftwerks basiert auf einer Mikroturbine, die Strom und Wärme erzeugt, indem sie mit 240.000 Umdrehungen pro Minute einen Generator antreibt. Mit nur geringen Eingriffen und geringen Investitionen verbessert das EnerTwin die Energieverbrauchskennzeichnung, auch als Energy label bekannt. Das EnerTwin ist darüber hinaus in der Lage, Energie aus Wasserstoff und sauberen Kraftstoffen wie Biomethan, Bio-LPG und Biogas zu gewinnen, was zu einer deutlichen CO2-Reduktion führt.
 

Was sind Mikroturbinen?
Mikroturbinen haben sich seit den 1950er Jahren in der Luftfahrt, in Kraftwerken und in der Industrie als zuverlässige Stromerzeugungsanlagen bewährt. MTT hatte sich zum Ziel gesetzt, sie mit dem Aussehen eines Haushaltsgerätes als Energiezentrale für die Strom- und Wärmeerzeugung anzupassen. Die Entwicklung hat ungefähr ein Jahrzehnt gedauert – und erfolgte in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Wissenschaftlichen Instituten, Industriezulieferern, Energieversorgungsunternehmen und Installationsbetrieben. Das Ergebnis ist ein zuverlässiges Produkt, das allen modernen Anforderungen der zuständigen MTT-Mitarbeitern vor Ort geschult und waren danach in der Lage, EnerTwin eigenständig zu installieren. Durch sein kompaktes Waschmaschinenformat konnte es problemlos in den Keller gebracht, an den Strom angeschlossen und mit einem Computer für das Online-Monitoring verbunden werden. Die Mikroturbine dreht sich seit dem ersten Tag problemlos und erzeugt warmes Wasser. EnerTwin dient der eignen, nachhaltigen Energieerzeugung, macht unabhängig von Preisschwankungen bei Erdgas und Strom und hat darüber hinaus den Vorteil, keine Übertragungsverluste zu haben.
 

Das Gerät zur Kraft-Wärme-Kopplung KWK ist für alle EU-Länder zertifiziert, wurde mit Hilfe lokaler Installateure schon in verschiedenen europäischen Ländern wie England und Dänemark installiert und steht sogar in der Vatikanstadt. Es versorgt Mehrfamilienhäuser, Büros und eine Schule mit Schwimmbad mit Strom und Wärme. Dank seines Plug & Play-Designs eignet es sich hervorragend als Ersatz vorhandener Heizanlagen in älteren Gebäuden und für Sanierungsprojekte in historischen dezentralen Wärme- und Stromerzeugung gerecht wird. Das EnerTwin erhielt im Jahr 2021 das „Solar Impulse Label“ von der schweizerischen Stiftung Solar Impulse Foundation und wurde als eine der „Thousand solutions for a better world“ ausgewählt, weil es die drei der von den Vereinten Nationen festgelegten Sustainable Development Goals SDG 7 (erschwingliche saubere Energie), SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) und SDG 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden) erfüllt.
 

Wie EnerTwin installiert wird
EnerTwin wurde vor Kurzem in einem historischen Haus in Hilversum (Holland) aus dem frühen 20. Jahrhundert installiert. Die Installateure wurden von zuständigen MTT-Mitarbeitern vor Ort geschult und waren danach in der Lage, EnerTwin eigenständig zu installieren.
Durch sein kompaktes Waschmaschinenformat konnte es problemlos in den Keller gebracht, an den Strom angeschlossen und mit einem Computer für das Online-Monitoring verbunden werden. Die Mikroturbine dreht sich seit dem ersten Tag problemlos und erzeugt warmes Wasser. EnerTwin dient der eignen, nachhaltigen Energieerzeugung, macht unabhängig von Preisschwankungen bei Erdgas und Strom und hat darüber hinaus den Vorteil, keine Übertragungsverluste zu haben.

Das Gerät zur Kraft-Wärme-Kopplung KWK ist für alle EU-Länder zertifiziert, wurde mit Hilfe lokaler Installateure schon in verschiedenen europäischen Ländern wie England und Dänemark installiert und steht sogar in der Vatikanstadt. Es versorgt Mehrfamilienhäuser, Büros und eine Schule mit Schwimmbad mit Strom und Wärme. Dank seines Plug & Play-Designs eignet es sich hervorragend als Ersatz vorhandener Heizanlagen in älteren Gebäuden und für Sanierungsprojekte in historischen Gebäuden, hat geringe Wartungskosten, einen hohen Wirkungsgrad und reduziert CO2-Emissionen deutlich. In den kommenden Jahren soll die EnerTwin-Mikroturbinentechnologie für 100%-ige Wasserstoffnetze zertifiziert werden, um eine Anwendung in neuen, CO2-freien Gebieten zu ermöglichen, die ohne Erdgas erschlossen werden sollen. EnerTwin erfordert eine Startinvestition und wird sich aufgrund der Stromproduktion, der Effizienz und der geringen Wartungskosten bald amortisieren.

Änderungen an der BEG: Neuerungen ab 01.01.2023
Zentrale Änderungen hat die Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gebracht. Sie ist zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten, wie das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) meldet. Unter anderem wurde die Antragsberechtigung auf alle Investoren erweitert, die Beschränkung auf Eigentümer, Pächter und Mieter aufgehoben. Eine wichtige Neuerung ist auch, dass der Bonus für die Sanierung energetisch besonders schwacher Gebäude, sogenannter „Worst Performing Buildings“, von 5 auf 10 Prozent angehoben wurde. Außerdem gibt es den erhöhten Tilgungszuschuss künftig auch, wenn ein Haus nach der Sanierung die Effizienzhaus-Stufe 70 Erneuerbare Energien (EE) erreicht. Ebenfalls ein Bonus ist für die serielle Sanierung von Wohngebäuden, sprich: die energetische Sanierung von Gebäuden mit Fassaden- oder Dachelementen, die abseits der Baustelle vorgefertigt wurden, zu bekommen. Dafür gibt es einen um 15 Prozent erhöhten Tilgungszuschuss. Der Bonus ist kumulierbar mit den Boni für das Erreichen der „Erneuerbare Energien“-Klasse oder die Sanierung eines Worst Performing Buildings und kann damit bis zu 20 Prozent betragen. Gefördert wird auch der Einbau von stationären Brennstoffzellenheizungen, die mit grünem Wasserstoff oder Biomethan betrieben werden. Insgesamt wurden die Anforderungen an die Steigerung der Fördereffizienz als Voraussetzung für die Förderung von Wärmepumpen oder Biomasseheizungen zur Raumheizung erhöht: Ab 1. Januar 2024 steigen die Effizienzanforderungen bei Wärmepumpen, konkret an den jahreszeitbedingten Raumheizungsnutzungsgrad (ETAs). Und ab dem 1. Januar 2025 müssen Wärmepumpen an ein zertifiziertes Smart-Meter-Gateway angeschlossen werden können. bp