Geplatztes Vergabeverfahren zu 27 Kita-Bauten

Architektenkammer Berlin fühlt sich in ihren Warnungen bestätigt

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Nach der gescheiterten Ausschreibung für den Bau von geplanten Kitas in Modulbauweise (MoKiBs) fordert die Architektenkammer Berlin eine Abkehr von der Bündelung in Großaufträge, besser jedoch individuelle Verfahren für die einzelnen Standorte. Die Vergabebedingungen der öffentlichen Hand müssten so gestaltet werden, dass alle Auftragnehmer ihre vielfältigen regionalen und überregionalen Kompetenzen einbringen könnten.
„Diese Ausschreibung ging nach hinten los. Die Modulbauweise geht nicht nur zu Lasten individueller Lösungen in den Kiezen, die die Unterschiede der Grundstücke und Standortbedingungen berücksichtigen. Die Bündelung von Leistungen birgt zudem erhebliche Risiken: So kann die Bindung an ein einziges Bauunternehmen zu großen finanziellen und zeitlichen Abhängigkeiten der Verwaltung führen. Dass nun offenbar kein einziger Bieter bereit war, diesen Großauftrag zu übernehmen, zeigt die Risiken dieser Vorgehensweise“, sagt Christine Edmaier, Präsidentin der Architektenkammer Berlin. „Die Verzögerung in der Bereitstellung von über 3.000 dringend benötigten Kitaplätzen ist hausgemacht. Statt ‚Kitas von der Stange‘ sind individuelle Lösungen wichtig, die im Idealfall durch einzelne Planungswettbewerbe gefunden werden. Zumindest aber wäre eine Aufteilung in kleinere Lose erforderlich. Wir können nur hoffen, dass die Senatsverwaltung die jüngsten Erfahrungen bei zukünftigen Vergabeverfahren berücksichtigt.“
 
In 2017 führte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zusammen mit den Berliner Bezirken zwei Planungswettbewerbe für den Bau von Kindertagesstätten in Modulbauweise durch. Die geplanten Modulreihen sollten jeweils für 60 beziehungsweise 150 Plätze ausgelegt sein, um die kurzfristig großen Bedarfszahlen in Berlin schnell und rationell zu erfüllen. Diese Ausschreibung ist, wie heute bekannt wurde, mangels Angeboten gescheitert.
 
Zuletzt hatte die Architektenkammer Berlin im Zusammenhang mit den modularen Schulbauten vergeblich vor den Risiken einer zu großen Bündelung und Vereinheitlichung gewarnt.

Quelle: Architektenkammer Berlin