Leichtbeton für eine leistungsstarke Fernwärmeanlage

Geothermieanlage München-Sendling

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Deutsches Ingenieurblatt 12/2023
Objekte
Zentrales Element der neuen Geothermieanlage in München-Sendling ist das neue Funktionsgebäude, das die aus dem Untergrund gewonnene Energie ins Fernwärmenetz einspeist. Errichtet wurde der Neubau aus 50 Zentimeter starkem Liapor-Leichtbeton. Der Baustoff sorgt hier dank hoher Dämmwirkung dafür, dass kein unerwünschtes Tauwasser im Gebäudeinneren ausfällt, und schützt die Umgebung gleichzeitig vor störendem Schall.

Unter den regenerativen Energieträgern nimmt die Geothermie eine ganz besondere Rolle ein. Die Erdwärme als natürliche, unerschöpfliche und jederzeit verfügbare Ressource, lässt sich ideal zur Gewinnung klimafreundlicher Energie in Form von Strom und Wärme nutzen. Immer mehr Energieversorgungsunternehmen setzen mittlerweile auf geothermische Kraftwerke – so wie die Stadtwerke München (SWM). Unter deren Bauherrschaft entstand in München-Sendling eine neue Geothermieanlage zur Fernwärmegewinnung. Es gilt als Deutschlands derzeit leistungsstärkste Anlage, die künftig Ökowärme für mehr als 80.000 Menschen liefern wird. Zentrales Element des Gesamtbaus ist das neue Funktionsgebäude, das zur Einbindung der Geothermieanlage ins Fernwärmenetz dient und den Elektrogebäudeteil, die Pumpenhalle und das Thermalwassergebäude beinhaltet.

Feuchtigkeit im Griff
Das besondere Merkmal des von straubarchitekten in München konzipierten Neubaus ist die rötliche, horizontal strukturierte Gebäudehülle. Sie wurde monolithisch in 50 Zentimeter Stärke aus Liapor-Leichtbeton errichtet. Für die Wahl des Baustoffs gab es klare Gründe: „Wir entschieden uns für den Leichtbeton, um damit das Gebäudeinnere vor Tauwasser zu schützen und so sicherzustellen, dass insbesondere an den Gebäudeecken keine Feuchtigkeit ausfällt. Dies wird durch die vorliegende Dämmwirkung des Leichtbetons erreicht, und das wurde im Vorfeld auch bauphysikalisch überprüft“, erklärt Dipl.-Ing. Architekt Thomas Straub. „Ein weiterer Punkt für den Einsatz des Leichtbetons lag in der Tatsache, dass sich damit ein wirkungsvoller Schallschutz nach außen umsetzen ließ. Schließlich treten im Inneren zum Teil sehr hohe Schallpegel auf, vor denen die umliegenden, teilweise bewohnten Gebiete geschützt werden müssen.“
 

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