Schule und Kita in einem

Europäische Schule in München

bauplaner 03/2021
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Bauen für die Gemeinschaft
Objekte

Die Europäische Schule München (ESM) ist eine von dreizehn bereits 1957 initiierten Europäischen Schulen. In erster Linie dient sie Kindern von Mitarbeitern des Europäischen Patentamtes und der EU. Der Fokus der ESM liegt in einem mehrsprachigen und multikulturellen Lehrkonzept.

Aufgrund immer steigender Schülerzahlen wurde der bisherige Schulstandort im Münchner Stadtteil Neuperlach zu klein. So entstand auf einer Grundstücksfläche von 44.337 Quadratmetern der neue Gebäudekomplex für eine Kindertagesstätte und Grundschule nach Plänen des Architekturbüros léonwohlhage im benachbarten Stadtteil Fasangarten, direkt am S-Bahnhof. Am Auguste-Kent-Platz erstreckt sich nun entlang den Bahngleisen ein polygonal geschnittenes, dreistöckiges Gebäude.

Zum Schulhof hin teilt es sich in fünf einzelne Baukörper auf, die jeweils über einen eigenen Eingang und Treppenhäuser verfügen.

Zunächst betritt man das Gebäude über eine langgezogene Pausenhalle im Erdgeschoss, der sich weitere Gemeinschaftsräume wie Mehrzweck-Mensa, Sporthalle, Musik- und Werkräume sowie die Verwaltung angliedern. Die Klassenräume und der Lehrerbereich befinden sich in den Obergeschossen, die über doppelt gegenläufige Treppen zugänglich sind. Der Wechsel der Wegeführung ermöglichte die gegenteilige Raumanordnung in den Obergeschossen: Durch die Lage der Flure zum Gleiskörper hin wurden bereits im Entwurf die Klassenzimmer zur stilleren Schulhofseite im Westen hin orientiert. Sowohl die Zugänge im Treppenhaus und in den Fluren als auch die unterschiedlich großen Unterrichtsräume wurden farblich bzw. künstlerisch gestaltet.

Hochwertige Materialien und
feine Details

Dies setzt sich ebenfalls bei der Ausarbeitung der Objekttüren durch die Lindner Group fort. Der Geschäftsbereich Objektdesign der
Lindner Group plante, lieferte und montierte hier mehr als 400 Holztürelemente in verschiedenen Ausführungen. Um den Anforderungen des Schulbetriebes gerecht zu werden, wurden im gesamten Gebäude Türen mit 49 bzw. 68 Millimeter Türblattdicke eingesetzt. Seitliche Verglasungen geben den Blick frei in die Klassenräume und bilden mit den unterschiedlich breiten Seiten- bzw. Oberblenden einen harmonischen Gesamteindruck. Die stumpf einschlagenden Türblätter inklusive Holz-
Umfassungszargen – bei den Türen im Sporthallenbereich kamen Stahlzargen zum Einsatz – wurden mit einer HPL-Oberfläche im Holzton „American Oak“ beschichtet. So bilden die Holztüren ein wiederkehrendes ruhiges Designelement im Kontrast zur bunten Wandgestaltung. Der Holzton findet sich stilistisch bei weiteren Details wie den Treppen-Handläufen und in der Möblierung in den Räumen wieder. Details wie runde Bullaugenverglasungen und eingefräste Türschilder in den Klassenzimmerzugängen ergänzen das Gesamtbild.

Neben den gestalterischen Vorgaben wurde ebenso auf die konsequente Umsetzung von Sicherheitsauflagen, Brandschutz sowie Schall- und Raumakustik geachtet. Die Feuer-widerstandsklassen liegen je nach Bereich zwischen T0, T30 und T90. Wandverkleidungen in der Baustoffklasse A2 erforderten besondere Aufmerksamkeit in der Ausführungsplanung, um auch die teilweise sehr hohen Rohbautoleranzen aufzunehmen.Auch die Schallschutzwerte variieren: In der Kita waren Türen bis zur Schallschutzklasse 4 mit einem Schallschutzwert von 47 Dezibel (Laborwert) notwendig.

In Schulbauten und ganz besonders in Kindertagesstätten sind Unfallschutz durch Verwendung von zum Beispiel Fingerklemmschutz, Abrunden der Türkanten und eine leichte Bedienbarkeit auch großer und schwerer Türelemente von essentieller Bedeutung. Nur durch die Auswahl der richtigen Beschläge in der Planung, in Verbindung mit einer hohen Qualität der Fertigung und der Einsatz erfahrener eigener Lindner-Monteure können an Funktionstüren Bedienkräfte eingehalten werden, wie sie für die Erfüllung der Norm DIN 18040-1 Barrierefreiheit erforderlich sind.

Nur durch eine genaue Planung der Montage konnten im Zugangsbereich der Mensa die Fixverglasungen montiert werden, da der gesamte Bereich mit Fußbodenheizung ausgestattet war. Der obere Anschluss erfolgte an von Lindner statisch bemessene Brandabschottungen. So wurden kostengünstige abgestimmte Lösungen realisiert, die Brandschutz, Statik und Montierbarkeit vereinen.

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